Inmitten eskalierender Spannungen zwischen Israel und Hezbollah hat Israels Militär jüngst einen bedeutenden Sieg errungen. Hassan Nasrallah, der langjährige und charismatische Führer der libanesischen Miliz, wurde durch einen gezielten Luftangriff auf das vermeintliche Hauptquartier der Organisation nahe Beirut getötet. Diese Entwicklung folgt auf zwei Wochen intensiver israelischer Angriffe, die das Kräfteverhältnis in der Region nachhaltig verändern könnten.
Nasrallah hatte über drei Jahrzehnte hinweg die Geschicke von Hezbollah geleitet und genoss unter den schiitischen Anhängern der Gruppe großen Respekt. Sein Kalkül, eine begrenzte Eskalation mit Israel zu führen, um deren militärische und politische Erschöpfung auszunutzen, hat sich jedoch als fataler Fehler herausgestellt. Trotz seiner Annahme, dass Israel vor umfassenderen Gegenmaßnahmen zurückschrecken würde, führten jüngste Entwicklungen zu einer Eskalation, die Hezbollahs Führungselite schwer in Mitleidenschaft zog.
Die israelische Kampagne, die bereits viele hochrangige Hezbollah-Kommandeure das Leben kostete und tausende Mitglieder ihrer elektronischen Ausrüstung beraubte, scheint maßgeblich von Israels tiefgreifenden Geheimdienstinformationen profitiert zu haben. Michael Young vom Carnegie Middle East Center merkte an, dass Israel wohl jeden Schritt der Miliz vorausgesehen habe und gezielt zuschlug, als Nasrallah gerade ein Treffen leitete.
Angesichts des Todes Nasrallahs und weiterer Führungsfiguren wie Ibrahim Aqeel, des Chefs der Elitekommandos, steht Hezbollah nun vor einer schwerwiegenden Führungskrise. Die Kontroll- und Reaktionsfähigkeit der Organisation ist stark beeinträchtigt, was es Israel ermöglicht, weitere Offensiven mit weniger Gefahr auf massive Gegenangriffe durchzuführen.
Obwohl Hezbollah mehrfach damit prahlte, über Raketen zu verfügen, die tief in israelisches Territorium eindringen könnten, blieben diese Bedrohungen bislang weitgehend ungenutzt. Israels Fähigkeit, durch gezielte Tötungen und intensive Bombardierungen die Operationsfähigkeit der Miliz zu lähmen, hat offensichtlich Wirkung gezeigt und könnte Hebollahs strategische Position auf lange Sicht schwächen.
Israels Anstrengungen scheinen nicht nur darauf abzuzielen, eine Bodeninvasion zu vermeiden, sondern auch, durch das Ausschalten der Führungsspitze einen entscheidenden Schlag für die Zukunft der Miliz zu landen. Diese Entwicklungen könnten das militärische und politische Gleichgewicht in der Region nachhaltig beeinflussen.