Im Tauziehen um einen möglichen Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas zeigt sich die ultrarechte Fraktion der israelischen Regierung kompromisslos. Der Finanzminister Bezalel Smotrich pocht darauf, keine Zugeständnisse zu machen und betont, dass jetzt nicht die Zeit sei, Hamas am Leben zu halten. Laut ihm solle der Druck auf die Organisation erhöht werden, um die Freilassung der Geiseln aus Gaza in einem Kapitulationsabkommen zu erzwingen.
Während die Verhandlungen in Doha andauern und US-Vertreter optimistisch sind, dass ein Abkommen nahe sei, lehnt Smotrich das vorgeschlagene Arrangement vehement ab. Seiner Meinung nach würde es weder den Interessen Israels noch den Geiseln gerecht. Smotrichs Haltung teilt auch der umstrittene Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, der sogar drohte, die Regierungskoalition zu verlassen, sollte ein Waffenstillstand eintreten.
Die Opposition und die Familien der Geiseln hingegen alarmieren: Die Leben der verbleibenden etwa 100 Geiseln stünden auf dem Spiel, von denen die Behörden befürchten, dass rund die Hälfte nicht mehr am Leben ist. Im Raum steht ein mehrphasiges Abkommen, das eine sechs- bis achtwöchige Waffenruhe sowie den Austausch von Gefangenen zwischen beiden Seiten vorsieht. Doch die Blockadehaltung der Rechtsregierung stellt ein bedeutendes Hindernis dar, und die Verhandlungen drohen erneut an fehlenden Kompromissbereitschaften der Parteien zu scheitern.