16. Oktober, 2024

Politik

Israels strategische Überlegungen: Lapid plädiert für gezielte Angriffe auf iranische Ölfelder

Israels strategische Überlegungen: Lapid plädiert für gezielte Angriffe auf iranische Ölfelder

In der sich zuspitzenden geopolitischen Lage zwischen Israel und dem Iran schlägt der israelische Oppositionsführer Jair Lapid eine neue strategische Richtung ein. In einem Interview mit der "Jerusalem Post" legte er nahe, die wirtschaftlichen Ressourcen des Irans, insbesondere die Ölfelder, ins Visier zu nehmen. Laut Lapid würde ein solcher Schlag enormen Schaden für die Wirtschaft der Islamischen Republik bedeuten, ohne die sensiblen atomaren Einrichtungen direkt anzugreifen.

Diese Überlegungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem innerisraelische Strategen bisher davon ausgehen, bei möglichen militärischen Aktionen den Fokus auf militärische Ziele zu legen und sowohl Atom- als auch Ölanlagen zu schonen. Hintergrund dieser Debatten sind die kürzlich erfolgten Angriffe durch die iranischen Revolutionsgarden, die rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert hatten. Als Reaktion darauf hatte Israel Gegenschläge angekündigt. Experten warnen jedoch, dass ein Angriff auf iranische Ölanlagen die globalen Energiepreise stark beeinflussen könnte.

Lapid jedoch sieht keine alarmierenden Auswirkungen auf die Ölpreise, die kurz vor den US-Wahlen am 5. November die internationale Wirtschaft erschüttern könnten. Seiner Meinung nach könnten Gespräche mit anderen ölproduzierenden Nationen, wie Saudi-Arabien, die drohende Lücke im Ölangebot schließen und eine globale Wirtschaftskrise verhindern. Vorsichtiger äußerte sich Lapid zu möglichen Attacken auf iranische Atomanlagen und betonte, dass ein solcher Schritt am besten innerhalb eines breiten internationalen Bündnisses erfolgen sollte, an dem insbesondere die USA beteiligt sein sollten. Doch US-Präsident Joe Biden hat bereits klargemacht, dass er einen israelischen Angriff auf die iranische Atominfrastruktur nicht unterstützen würde.