Das Sicherheitskabinett Israels hat das Abkommen zur Waffenruhe im Gazastreifen sowie den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge mit der Hamas offiziell genehmigt. Laut Angaben des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu stellt die Vereinbarung einen Schritt zur Erreichung der Kriegsziele dar. Nun soll die gesamte Regierung über die Zustimmung zur Vereinbarung abgestimmt werden, wobei ein positives Resultat erwartet wird. Diese Entscheidung fiel trotz Widerstands einiger rechtsextremer Politiker, insbesondere von Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir und Finanzminister Bezalel Smotrich.
Gegner des Abkommens haben nun die Möglichkeit, Einspruch einzulegen. Nach israelischem Recht steht es den Angehörigen von Terroropfern zu, innerhalb von 24 Stunden nach dem Regierungsbeschluss eine Petition einzureichen. Allerdings erwarten viele Experten keinen Eingriff des Obersten Gerichts gegen den Regierungsbeschluss.
Die planmäßige Inkraftsetzung der Waffenruhe ist für Sonntag um 12:15 Uhr vorgesehen, sofern die gesamte Regierung der Vereinbarung zustimmt. Auch die Freilassung der ersten Geiseln wird am selben Tag erwartet. Ursprünglich waren Verzögerungen erwartet worden, da die Regierungssitzung erst nach dem jüdischen Schabbat stattfinden sollte. Angehörige von in Gaza festgehaltenen Geiseln hatten dies kritisiert, aus Sorge, dass es zu Verzögerungen kommen könnte.
Im Vorfeld der Entscheidung führte Ministerpräsident Netanjahu Gespräche mit seinem Verhandlungsteam, das aus Katar zurückgekehrt war, um verbleibende Aspekte des Abkommens zu klären. Trotz interner Konflikte, insbesondere mit Finanzminister Smotrich, dessen Partei über einen Rückzug aus der Regierung nachdachte, wurden die letzten Hindernisse erfolgreich überwunden. Katar hatte zuvor die Einigung zwischen Israel und der Hamas verkündet und damit den Weg für die Abstimmung im Sicherheitskabinett geebnet.