Israelische Streitkräfte haben ihren Konflikt im Libanon auf die finanziellen Strukturen der Hisbollah ausgeweitet, indem sie gezielt Einrichtungen der Al-Kard Al-Hassan angriffen. Diese Organisation, die als wichtiges Finanzinstitut der proiranischen Schiiten-Miliz agiert, wurde in heftigen Luftangriffen in den Vororten von Beirut und anderen Regionen des Landes ins Visier genommen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von mindestens elf aufeinanderfolgenden Attacken, bei denen auch ein Gebäude nahe dem internationalen Flughafen getroffen wurde. Bilder in sozialen Medien zeigten dichte Rauchschwaden über den Rollbahnen des Flughafens.
Das israelische Militär hat deutlich gemacht, dass es beabsichtigt, die Finanzierung der Hisbollah durch den Iran offenzulegen und zivile Einrichtungen zu treffen, die für die Unterstützung terroristischer Aktivitäten genutzt werden. Die Angriffe sollen die Verbindungen zwischen der Hisbollah und der schiitischen Gemeinschaft schwächen, die auf Al-Kard Al-Hassan als Bankensystem vertrauen. Diese Organisation bietet laut einem US-Finanzbericht von 2021 Dienstleistungen wie Bankautomatenbetrieb und Kreditvergabe an, ohne behördliche Aufsicht.
Obwohl die Hauptziele militärische Infrastrukturen waren, haben israelische Angriffe auch zivile und kommunale Gebäude erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ganze Wohngebiete in Beiruts Vororten wurden zerstört. Die Zerstörung trifft vor allem die Zivilbevölkerung, obwohl die Angriffe gegen die Hisbollah gerichtet sind, die regelmäßig Raketen auf Israel abfeuert.
Parallel dazu bemüht sich der US-Vermittler Amos Hochstein, Gespräche im Libanon zu führen, um eine Deeskalation voranzutreiben. Auch US-Außenminister Antony Blinken wird erwartet, um die Konfliktparteien zu Gesprächen zu bewegen. Die Eskalation der Gewalt steht im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen nach den Angriffen der Hamas auf Israel, bei denen viele Zivilisten ums Leben kamen und etliche als Geiseln genommen wurden.