04. Dezember, 2024

Politik

Israels Haushaltsplanung unter Kriegsdruck: Verzögerungen und Herausforderungen

Israels Haushaltsplanung unter Kriegsdruck: Verzögerungen und Herausforderungen

Inmitten der anhaltenden Spannungen und Konflikte im Nahen Osten steht die israelische Regierung vor einer bedeutenden wirtschaftlichen Herausforderung. Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat angekündigt, dass das Parlament am kommenden Sonntag über den Haushalt 2025 abstimmen soll, dessen Verabschiedung durch die Kriege in Gaza und im Libanon verzögert wurde.

Smotrich teilte dem Finanzausschuss des Parlaments mit, dass er plane, den Budgetentwurf am Mittwoch vorzulegen und das erste der drei erforderlichen Votings am 8. Dezember abzuhalten. Vor einem Monat verabschiedeten die Kabinettsminister ein Ausgabepaket, das sowohl Steuererhöhungen als auch Ausgabenkürzungen umfasst, um die Kosten des Krieges in Gaza gegen die Hamas zu kompensieren.

Zusätzliche Herausforderungen entstehen durch den Druck der Zentralbank und der Ratingagenturen, die von Smotrich die rasche Verabschiedung eines Sparpakets für das nächste Jahr fordern. Hintergrund ist ein Haushaltsdefizit, das mittlerweile etwa 8 % des Bruttoinlandsprodukts erreicht hat. Der aktuelle Haushaltsplan sieht eine Erhöhung der Steuern und Ausgabenkürzungen in Höhe von rund 40 Milliarden Schekel vor.

Die militärischen Ausgaben mussten massiv erhöht werden, um die Kosten der Kriege zu decken, während ein Großteil der Wirtschaft aufgrund eines Mangels an Arbeitskräften erheblich gebremst wurde. Hoffnung auf Stabilität gibt ein brüchiger Waffenstillstand im Libanon. Dennoch bleibt die Gefahr neuer Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah bestehen.

Smotrich hatte ursprünglich gehofft, das Budget 2025 noch bis Ende 2024 abschließen zu können, musste jedoch einräumen, dass dies nicht realisierbar ist. Anstelle dessen wird das Basisbudget 2024 auf monatlicher Basis aufgeteilt, bis das Budget für 2025 genehmigt ist.

Gegen Kritik an der verzögerten Einreichung verteidigte Smotrich seine Entscheidung. Er betonte, dass der Krieg die Verzögerung nötig machte, um realistischere Budgetpläne zu erstellen. „Ich denke nicht, dass es schlimm ist, mit einem Budget von 1/12 im Januar zu arbeiten“, erklärte Smotrich dem Ausschuss gegenüber.

Alle drei führenden Ratingagenturen haben dieses Jahr ihre Bewertungen für Israel gesenkt, da die Möglichkeit besteht, dass die Kriegslage bis ins nächste Jahr anhält. Sollte das Budget nicht bis Ende März genehmigt werden, drohen Neuwahlen.