Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut seinen Appell für Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen ausgesprochen. In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) wandte sich Netanjahu direkt an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau und betonte, dass Israel nicht absichtlich auf Zivilisten zielt, sondern dass die Hamas schlimme Grausamkeiten an ihnen verübt - eine Situation, die mit dem Holocaust gegenüber den Juden vergleichbar sei.
Diese Reaktion folgte darauf, dass Trudeau am Dienstag Medienberichten zufolge die israelische Regierung 'dringend' aufforderte, im Kampf im Gazastreifen 'maximale Zurückhaltung' zu zeigen und eine humanitäre Pause einzulegen. Trudeau verwies auf die Fernseh- und Social Media-Berichte von Ärzten, Familienangehörigen, Überlebenden und Kindern, die ihre Eltern verloren haben, und sagte, dass die Welt Zeuge dieser Tötungen von Frauen, Kindern und Babys sei.
Netanjahu erwiderte auf X, dass Israel alles in seiner Macht Stehende unternehme, um Zivilisten aus der Gefahrenzone herauszuhalten, während die Hamas alles tue, um sie in der Gefahrenzone zu halten. Israel habe humanitäre Korridore und sichere Zonen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen eingerichtet, während die Hamas Gewalt einsetze, um sie daran zu hindern, diese zu erreichen. Netanjahu betonte, dass nicht Israel, sondern die Hamas für Kriegsverbrechen verantwortlich sei - sie greife bewusst Zivilisten an und verstecke sich hinter ihnen.
Zuvor hatte Trudeau nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf X betont, dass man die tiefe Besorgnis über die humanitäre Krise in Gaza, das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung und den Verlust von Zivilistenleben zum Ausdruck gebracht habe. Darüber hinaus forderte Trudeau die sofortige Freilassung der von der Hamas als Geiseln gehaltenen Menschen.
Diese neu entflammten Diskussionen über den Konflikt im Gazastreifen werfen ein erneutes Licht auf die lange andauernde Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hamas. Netanyahu argumentiert vehement für die Unterstützung Israels im Kampf gegen eine Organisation, die er als Barbarei bezeichnet. Trudeau hingegen betont die Wichtigkeit der humanitären Aspekte und ruft Israel zur Zurückhaltung auf. Die Bemühungen um eine Lösung sind jedoch komplex und zeigen die Schwierigkeiten bei der Schaffung von Frieden in dieser Region.