Die Gesundheitsbehörde von Gaza meldet, dass der Großteil der Opfer des Angriffs auf die Zeitoun-Schule in Gaza-Stadt Frauen und Kinder sind.
Israel begründete den Angriff auf eine als Schutzraum genutzte Schule in Gaza-Stadt am Samstag damit, dass Hamas-Militante das Gebäude als Kommandozentrale verwendet hätten. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden forderte der Angriff 22 Todesopfer, überwiegend Frauen und Kinder, die Schutz in der Schule gesucht hatten. Es gibt keine Bestätigung über getötete Kämpfer.
Israel hat zahlreiche Luftangriffe auf Schulen im Gazastreifen durchgeführt, Strukturen, in denen Tausende von vom Konflikt Vertriebenen Zuflucht suchen. Die israelische Armee erklärte, das Gelände werde als Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas genutzt, eine Begründung, die wiederholt zur Rechtfertigung der zunehmend häufigen Angriffe auf Schulen, die als Schutzräume dienen, herangezogen wurde.
Die Rettungsdienste in Gaza berichteten, der Angriff am Samstag auf die Zeitoun-Schule habe vor allem Frauen und Kinder getötet, darunter auch ein dreimonatiges Kleinkind. Das Gesundheitsministerium von Gaza, das üblicherweise nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheidet, bestätigte ebenfalls 22 Tote, wobei „die Mehrheit" der Opfer Frauen und Kinder seien.
In einer Erklärung vom Samstag erklärte das israelische Militär, einen "präzisen Schlag gegen Terroristen" zu führen, die an der Al-Falah-Schule operierten, welche laut Aussagen der UNRWA, der UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge, mit der Zeitoun-Schule verbunden ist.
Das Militär machte keine Angaben darüber, ob bei dem Angriff Hamas-Militante getötet wurden, wie dies oft in ähnlichen Aussagen der Fall ist.
Seit Beginn des 11-monatigen Krieges in Gaza sind die Schulen in dem Gebiet geschlossen und dienen stattdessen den vom Krieg Geflüchteten als Unterkunft. Mehr als 90 Prozent der fast zwei Millionen Einwohner Gazas sind im Krieg vertrieben worden – viele von ihnen mehrfach.
Dies ist nicht das erste Mal, dass der Schulkomplex getroffen wurde. Die UNRWA verurteilte bereits einen vorherigen Angriff auf den Komplex im November.
Obwohl Schulen zu regelmäßigen Zielen israelischer Angriffe geworden sind, suchen Palästinenser weiterhin dort Schutz, da sie begrenzten Zugang zu sanitären Einrichtungen bieten und als einigermaßen sicherer gelten als andere Orte in der Enklave, die zunehmend unter Gesetzlosigkeit leidet.
Das Medienbüro der von Hamas kontrollierten Regierung von Gaza teilte mit, dass sich viele Witwen und Waisenkinder in der Schule aufhielten, um eine kleine Zahlung zur Deckung der Nahrungskosten zu erhalten. Hunger ist ein weit verbreitetes Problem in Gaza, und Experten warnten diesen Sommer, dass fast eine halbe Million Menschen in dem Gebiet von Hunger bedroht seien.