Spezialkommandos der israelischen Streitkräfte haben in den letzten Tagen mehrfach die Grenze zum Libanon überschritten, um eine mögliche umfassendere Invasion vorzubereiten, so berichten sechs israelische Offiziere und Beamte.
Im Mittelpunkt der Razzien stand die Sammlung von Informationen über Hisbollah-Stellungen nahe der Grenze sowie die Identifizierung von Tunneln und militärischen Infrastrukturen der Hisbollah, die für Angriffe aus der Luft oder vom Boden genutzt werden könnten. Die Beamten, die unter der Bedingung der Anonymität sprachen, betonten die Sensibilität der militärischen Lage.
Eine endgültige Entscheidung über eine größere Bodenoperation in den Libanon, die die erste seit 2006 wäre, ist von israelischer Seite noch nicht gefallen. Die jüngsten Einsätze folgen auf Monate ähnlicher verdeckter Operationen, bei denen israelische Spezialkräfte kurzzeitig die Grenze überquerten, um einige Befestigungen der Hisbollah zu zerstören, ohne jedoch das Gebiet für eine Invasion vorzubereiten.
In den letzten Tagen haben die Einsätze an Intensität und Umfang zugenommen, wie zwei der Offiziere berichten. Dies deutet darauf hin, dass die Kommandeure eine breiter angelegte Operation planen könnten.
Es bleibt unklar, wie viel Gebiet Israel im Rahmen einer Bodenoperation besetzen möchte, oder ob es beabsichtigt, mehr als einige hundert Meter ins südliche Libanon vorzudringen.
Das erklärte Ziel der israelischen Regierung ist es, das Grenzgebiet so sicher zu machen, dass Zehntausende von Israelis, die im letzten Jahr durch Hisbollah-Raketenbeschuss vertrieben wurden, in ihre Heimat zurückkehren können. Auf der anderen Seite der Grenze wurden ebenfalls Hunderttausende libanesische Zivilisten durch israelisches Feuer vertrieben.