Die israelischen Streitkräfte haben bei ihrer aktuellen Bodenoffensive im Südlibanon erstmals Verluste erlitten. Ein 22-jähriger Hauptmann verlor im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz sein Leben. Angaben zu weiteren möglichen Verletzten wurden zunächst nicht gemacht. Die proiranische Hisbollah-Miliz meldete ihrerseits Kämpfe mit israelischen Bodentruppen nahe dem libanesischen Ort Udaissa.
Den Berichten der Hisbollah zufolge versuchten die israelischen Kräfte, in das an der Grenze gelegene Dorf einzudringen. Die Schiitenmiliz erklärte, ihre Mitglieder hätten sich den israelischen Infanterie-Soldaten im Morgengrauen gestellt und sie schließlich zum Rückzug gezwungen. Ob es dabei auch aufseiten der Hisbollah Verluste gab, blieb unklar.
Laut israelischer Darstellung setzt die Armee ihre gezielten Operationen zur Ausschaltung von Hisbollah-Mitgliedern und zur Zerstörung ihrer militärischen Infrastruktur im Südlibanon fort. Neben Präzisionsbombardierungen kam es dabei nun auch zu Nahkampf-Einsätzen. Seit Dienstag wurden 150 Hisbollah-Ziele – darunter Kommandozentralen, Waffenlager und Raketenabschussrampen – durch Luftangriffe zerstört.
Die israelischen Bodentruppen sind erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder in den Libanon eingerückt. Fast ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober verlagert sich der Schwerpunkt der Auseinandersetzungen nun offenbar in das nördliche Nachbarland.