Die Meinungsfreiheit in Israel sieht sich aktuellen Herausforderungen gegenüber, wie namhafte Journalisten des Landes warnen. In einer außerordentlichen Parlamentssitzung äußerten sie Bedenken über den wachsenden Druck auf freie Medien durch die rechtsreligiöse Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu. Diese Sitzung, initiiert vom ehemaligen Journalisten und derzeitigen Oppositionsführer Jair Lapid, hebt die Bedeutung des Themas hervor.
Ein zentrales Element der Diskussion ist der Vorstoß, den angesehenen öffentlich-rechtlichen Kan-Sender zu schließen, ein Schritt, der die Medienvielfalt im Land empfindlich treffen würde. Zudem sorgt die Nachricht von einem Regierungsboykott der linksliberalen Zeitung "Haaretz" für Aufregung. Grund sind kontroverse Äußerungen des Herausgebers, die im politischen Klima derzeit keine Akzeptanz finden.
Die europäische Rundfunkunion (EBU) hat sich in die Diskussion eingeschaltet und warnte eindrücklich vor den möglichen Folgen der Bedrohungen gegen den Kan-Sender, der am Eurovision Song Contest beteiligt ist. EBU-Generaldirektor Noel Curran betont, dass der öffentliche Rundfunk in Israel fortwährend politischem Druck ausgesetzt ist, was nicht nur seine Unabhängigkeit, sondern auch sein künftiges Bestehen bedroht.