Bei einem Luftangriff auf Stellungen proiranischer Milizen in Syrien sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Laut der syrischen Staatsagentur Sana wurden zudem 19 weitere verletzt. Die von Kampfflugzeugen der israelischen Luftwaffe ausgeführten Angriffe zielten auf Waffendepots nahe der Stadt Hama. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von mehreren Explosionen.
Der angegriffene Bereich westlich von Hama ist bekannt für seine iranischen Streitkräfte und proiranischen Milizen und war in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel israelischer Angriffe. Ein dort befindliches Forschungszentrum wird von Israel verdächtigt, zur Herstellung von Präzisions-Raketen genutzt zu werden. Seit dem Beginn des Gaza-Konflikts vor elf Monaten hat Israel seine militärischen Aktivitäten in Syrien verstärkt, um den iranischen Einfluss in der Region einzudämmen.
Unterdessen stagnieren die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Das US-Militär bereitet sich auf einen möglichen Zusammenbruch der Gespräche vor, an denen auch Ägypten und Katar beteiligt sind. CIA-Direktor William Burns kündigte einen letzten, detaillierteren Vorschlag für ein Abkommen an, äußerte jedoch Skepsis über dessen Erfolgschancen. Kritik an Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wird laut, da seine harten Forderungen, wie der dauerhafte Verbleib des israelischen Militärs in strategischen Teilen des Gazastreifens, eine Einigung torpedieren könnten.
EU-Chefdiplomat Josep Borrell wird die Region besuchen, um für eine Waffenruhe zu werben. Geplant sind Treffen mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und dem Außenminister Badr Abdel-Atti in Kairo sowie politische Gespräche im Libanon. Ein Besuch in Israel steht derzeit nicht auf der Agenda, da Borrell die Kriegspolitik des Landes mehrfach kritisiert hat.
Der UN-Menschenrechtsrat trifft sich heute in Genf zu seiner letzten Sitzung des Jahres, um unter anderem die Situation im Gazastreifen und den Hamas-Terror gegen Israel zu diskutieren.