Das israelische Büro des Regierungschefs Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass am Montag eine Delegation nach Doha, Katar, entsandt wird. Diese Mission zielt darauf ab, die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen sowie die Freilassung der noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas befindlichen Geiseln zu fördern. Die Initiative folgt auf eine Einladung durch Vermittler, die von den USA unterstützt werden. Gegenwärtig werden im Gazastreifen 24 lebende Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten festgehalten. Der Dialog wird nicht direkt mit der Hamas geführt; stattdessen fungieren Ägypten und Katar als Vermittler. Die Hamas zeigt sich kooperationsbereit, wie ein Sprecher verlauten ließ. Er sprach von "positiven Anzeichen" für eine zweite Verhandlungsphase bezüglich einer Feuerpause. Zudem bekräftigte er, dass die Organisation bereit sei, sich mit Vertretern der US-Regierung zu treffen, denen sie zutraut, effektiven Druck auf Israel auszuüben. Bereits im Januar hatten Israel und die Hamas eine erste Feuerpause vereinbart, bei der Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht wurden. Eine zweite Phase dieser Verhandlungen soll nun die Freilassung der verbliebenen Geiseln thematisieren. Indes erlebte Tel Aviv erneut Demonstrationen, bei denen zahlreiche Menschen für die Freilassung aller Geiseln eintraten. Ehemalige Geiseln wandten sich in Videobotschaften an die Öffentlichkeit, mit emotionalen Appellen. Ein Mann, der nach 505 Tagen Gefangenschaft von der Hamas freigelassen wurde, rief dazu auf, den Verhandlungsprozess definitiv abzuschließen, während die Freundin eines gefangenen Soldaten eindringlich warnte, dass eine Rückkehr zu Kampfhandlungen das Ende der Gefangenen bedeuten könnte.
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Israelische Delegation reist zu Verhandlungen nach Doha
