Das israelische Militär hat seine Offensive im Süden und Westen der Stadt Gaza weiter intensiviert. In der Nacht zu Montag rückten die Truppen bis zum Hauptquartier des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA vor, welches aufgrund des Krieges derzeit nicht in Betrieb ist. Die Armee teilte mit, dass sie Anti-Terror-Operationen auf dem Gelände gestartet habe. Zivilisten wurden im Vorfeld aufgefordert, das Gebiet zu verlassen.
Währenddessen berichtete das Armee-Radio von andauernden Gefechten mit bewaffneten Angehörigen der islamistischen Hamas. Laut palästinensischen Krankenhausquellen starben mindestens 15 Menschen bei den Auseinandersetzungen. Aufgrund der eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten der Rettungskräfte zu den betroffenen Wohngebieten könnte die Zahl der Opfer noch steigen. Unabhängige Überprüfungen dieser Angaben sind derzeit nicht möglich.
Obwohl das israelische Militär schon mehrfach im Verlauf des Gaza-Kriegs im nördlichen Teil des abgeriegelten Küstengebiets präsent war, zeigten sich die Bewohner schockiert vom nächtlichen Vorstoß. Ein dpa-Korrespondent berichtete, die Einheimischen hätten diese Nacht als "Nacht des Terrors" beschrieben.
Im Südlibanon tötete die israelische Armee durch einen präzisen Luftschlag einen Kämpfer der schiitischen Miliz Hisbollah. Der Mann wurde laut Angaben der Hisbollah von einer Drohne getroffen, als er im Bezirk Tyros mit einem Motorrad unterwegs war. Die israelische Armee bestätigte die Eliminierung, bei dem Getöteten handelte es sich demnach um ein Mitglied der Raketen-Einheit der Hisbollah, das an zahlreichen Angriffen auf Israel beteiligt gewesen sein soll.
Der Auslöser des aktuellen Konflikts war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober des vergangenen Jahres im Süden Israels verübt hatten. In "Solidarität" mit der Hamas hat die Hisbollah seitdem den Norden Israels regelmäßig mit Raketen und anderen Geschossen angegriffen.