20. September, 2024

Politik

Israel verstärkt militärischen Druck auf Hisbollah im Libanon

Israel verstärkt militärischen Druck auf Hisbollah im Libanon

Das israelische Militär hat seine Luftangriffe auf die Hisbollah im Südlibanon stark intensiviert. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden rund 100 Raketenabschussrampen der proiranischen Miliz zerstört, die offenbar für unmittelbare Angriffe auf Israel vorbereitet gewesen seien. Dieser Schritt markiert eine der heftigsten Angriffswellen seit Beginn des Konflikts im Oktober und nährt Befürchtungen hinsichtlich einer möglichen Bodenoffensive Israels im Grenzgebiet.

Parallel zu den Luftangriffen forderte die israelische Armee die Bewohner nördlicher Städte und Gemeinden auf, sich in der Nähe von Luftschutzbunkern aufzuhalten und militärische Übungsgebiete am Wochenende zu meiden. Diese Maßnahmen deuten auf mögliche größere militärische Manöver hin, was die Unsicherheit in der Region zusätzlich verstärkt.

Unklar bleibt, ob die jüngste Eskalation tatsächlich eine Bodenoffensive einleiten wird. Das israelische Militär betonte jedoch, seinen Kampf gegen die Hisbollah fortzusetzen, um die Sicherheit im Norden Israels zu gewährleisten und die Rückkehr geflüchteter Bewohner zu ermöglichen. Eine entsprechende Strategie soll noch am Abend Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorgestellt werden.

Die intensiven Luftangriffe stehen im Kontext eines massiven Raketenbeschusses aus dem Libanon, bei dem zwei israelische Soldaten ums Leben kamen und acht weitere verletzt wurden. Inzwischen schwelt die Sorge in israelischen und libanesischen Sicherheitskreisen gleichermaßen, dass der Konflikt zu einem regionalen Krieg eskalieren könnte.

Die militärischen Spannungen wurden weiter durch eine Rede des Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah angeheizt, in der er Israel versuchten Völkermord vorwarf und Vergeltung ankündigte. Nasrallah machte deutlich, dass die Hisbollah ihre Angriffe nicht einstellen werde, bis die israelischen Militäroperationen in Gaza beendet seien. Diese Eskalationsspirale könnte die Region weiter destabilisieren.

Derweil stocken die Verhandlungen über ein Ende des Gaza-Kriegs. Trotz Mediationsbemühungen von USA, Ägypten und Katar scheint keine Einigung in Sicht. Hochrangige US-Beamte zeigen sich zunehmend pessimistisch und gehen nicht davon aus, dass eine Lösung noch während der Amtszeit von Präsident Joe Biden erreicht wird.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant bekräftigte derweil, dass das Land seine Militäraktionen fortsetzen werde. Ziel sei es, die Hisbollah dauerhaft hinter den 30 Kilometer entfernten Litani-Fluss zurückzudrängen, um die Sicherheit im Norden Israels zu gewährleisten und die Rückkehr geflüchteter Bewohner zu ermöglichen.