In einer überraschenden Wendung hat die israelische Regierung die geplante Reise von Verteidigungsminister Joav Galant in die Vereinigten Staaten auf unbestimmte Zeit verschoben. Sabrina Singh, stellvertretende Sprecherin des Pentagons, bestätigte, dass Galant seine geplante Visite in Washington verschieben wird. Berichten zufolge hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Genehmigung für die Reise verweigert. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war das Ausbleiben einer Reaktion des Sicherheitskabinetts auf den jüngsten iranischen Raketenangriff sowie das Fehlen eines Gesprächs zwischen Netanjahu und US-Präsident Joe Biden.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Israel sind derzeit angespannt, da Washington die israelische Kriegsführung scharf kritisiert. Tatsächlich ist auffällig, dass Biden und Netanjahu seit etwa 50 Tagen keinen direkten Kontakt mehr zueinander hatten, was die Vertrauensbasis beider Nationen infrage stellt.
Besonders brisant sind die Berichte über geheime Verhandlungen zwischen den USA, mehreren arabischen Staaten und dem Iran über einen umfassenden Waffenstillstand. Israel ist bislang nicht in diese Gespräche involviert, wurde jedoch über den Stand der Dinge informiert. Die Nachrichten kommen zu einem Zeitpunkt, da der Iran kürzlich Israel mit rund 180 Raketen angegriffen hat und bekanntlich die Hisbollah im Libanon sowie die Huthi-Miliz im Jemen unterstützt, die ebenfalls Attacken auf Israel verüben.
Ein ranghoher israelischer Beamter betonte gegenüber Channel 12, dass Israel von einer Position der Stärke aus verhandeln möchte. Sämtliche Waffenstillstandsverhandlungen müssten demnach zu ihren Bedingungen geführt werden – ein Statement, das Israels Entschlossenheit unterstreicht, Sicherheitsfragen ohne äußeren Druck zu klären.