Israel unterbreitet neuen Vorschlag für Waffenpause und Geiselfreilassung

Israels Regierung hat angesichts der stagnierenden Verhandlungen mit der Hamas einen neuen Plan für ein Abkommen über eine Waffenpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln vorgestellt. Der Vorschlag sieht vor, dass der Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, unbehelligt das Gebiet verlassen darf. Im Gegenzug sollen alle noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln gleichzeitig freigelassen werden. Bislang plante man, die Geiseln in mehreren Phasen freizubekommen. Die Sorge um das Leben der Entführten ist in Israel groß, da mehrere Geiseln bereits von der Hamas ermordet wurden oder sehr wahrscheinlich infolge israelischer Bombardierungen ums Leben kamen. Neben al-Sinwar soll auch weiteren hochrangigen Hamas-Mitgliedern freies Geleit aus dem Gazastreifen zugesichert werden. Wohin sie sich absetzen sollen, blieb bisher unklar. Viele Hamas-Führer leben aktuell im Exil, beispielsweise im Golfemirat Katar. Der Plan sieht zudem ein Ende des Kriegs und die Bildung einer neuen Regierung als Ersatz für die Hamas vor. Teil des Deals ist auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Israel hat den Vorschlag den USA sowie den Vermittlern Ägypten und Katar unterbreitet. Eine Reaktion der Hamas steht noch aus. Israelischen Angaben zufolge befinden sich noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas; es ist jedoch unklar, wie viele von ihnen noch am Leben sind.