17. Oktober, 2024

Politik

Israel unter Druck: Austin fordert Schutz der UN-Mission im Libanon

Israel unter Druck: Austin fordert Schutz der UN-Mission im Libanon

Die anhaltenden Spannungen im Süden des Libanons haben US-Verteidigungsminister Lloyd Austin dazu veranlasst, an die israelische Militärführung zu appellieren. In einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant drängte Austin auf verstärkte Maßnahmen zum Schutz der UN-Beobachtermission Unifil. Laut Pentagon betonte Austin die Bedeutung eines diplomatischen Ansatzes, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu gewährleisten.

Erst kürzlich hatten sich erneut Vorfälle ereignet, bei denen Soldaten der UN-Mission unter Beschuss gerieten. Die Angreifer sollen teils aus den Reihen der israelischen Streitkräfte, teils aus unklaren Konfliktsituationen zwischen diesen und der Schiiten-Miliz Hisbollah stammen, so Beobachter der Mission. Etwa 40 deutsche Soldaten sind im Unifil-Hauptquartier im Libanon stationiert.

Zusätzlich forderte Austin Israel auf, humanitäre Maßnahmen im Gazastreifen zu intensivieren, um das Leid der dortigen Bevölkerung zu lindern. Die US-Regierung mahnte, anderenfalls könne dies die militärische Unterstützung seitens der USA gefährden, was nicht nur außenpolitische, sondern auch finanzielle Implikationen für Israel haben könnte.

Eine weitere Eskalation ergab sich, als ein israelischer Merkava-Panzer auf einen UN-Beobachterturm im Südlibanon feuerte. Unifil berichtete von zerstörten Kameras und einem beschädigten Turm. In einer Erklärung verurteilte die Organisation den "direkten und absichtlichen" Beschuss und forderte die Einhaltung internationaler Verpflichtungen durch Israel und weitere Beteiligte.

Unterdessen flogen die US-Streitkräfte gezielte Angriffe auf Waffenlager der Huthi-Miliz im Jemen. Diese Angriffe, an denen auch B-2-Tarnkappenbomber beteiligt waren, zielten auf Lager, die für Angriffe auf Schiffe in der Region genutzt wurden. Die Huthis greifen seit dem Gaza-Konflikt immer wieder israelische Ziele an, eine Eskalation, die durch die Unterstützung Irans für die Huthi, die Hamas und die Hisbollah weiter angeheizt wird.

Die UN meldeten zudem einen verheerenden Angriff Israels in Nabatija, der zahlreiche zivile Opfer forderte. Gebäudestrukturen und lebenswichtige Einrichtungen wurden zerstört, was zu einer humanitären Krise in der Region beiträgt. Inmitten einer Gemeinde-Krisensitzung traf ein Schlag auf ein Verwaltungsgebäude, wodurch 16 Menschen starben und 52 verletzt wurden, so das libanesische Gesundheitsministerium.