03. März, 2025

Politik

Israel und Hamas: Angespanntes Ringen um Waffenruhe und Hilfslieferungen

Israel und Hamas: Angespanntes Ringen um Waffenruhe und Hilfslieferungen

Der Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas spitzt sich nach dem Ende der ersten Phase eines Waffenstillstands erneut zu. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat entschieden, sämtliche Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen. Diese Maßnahme kommt als Antwort auf die Verweigerung der Hamas, einen amerikanischen Vorschlag zur Verlängerung der Waffenruhe bis in den nächsten Monat zu akzeptieren. Die Hamas beschuldigte Netanjahu, diese Blockade sei "Erpressung".

Der Grenzstopp bedeutet, dass ab sofort keine Güter mehr in den Gazastreifen geliefert werden. Netanjahus Büro begründete den Schritt mit der Notwendigkeit, Geiseln freizulassen, und betonte, dass weitere Konsequenzen folgen könnten, falls die Hamas an ihrer ablehnenden Haltung festhält. Laut Berichten befinden sich noch 59 Geiseln in der Gewalt der Hamas, darunter 24 Männer, die mutmaßlich am Leben sind.

Bezalel Smotrich, Israels rechtsextremer Finanzminister, lobt die harte Linie Netanjahus und fordert ein entschlossenes Vorgehen gegen die Hamas. Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist bereits ausgesprochen schwierig für die rund zwei Millionen Bewohner, eine Situation, die sich durch den Lieferstopp noch verschärfen dürfte. Norwegens Außenminister Espen Barth Eide äußerte sich besorgt über die dramatischen humanitären Folgen.

Inmitten des muslimischen Fastenmonats kritisiert die Hamas die Blockade als schwerwiegende Verletzung der Waffenruhe. Internationale Vermittler, darunter Katar, Ägypten und die USA, sind aufgefordert, Druck auf Israel auszuüben. Die Freilassung der Geiseln sei nur durch unverzügliche Verhandlungen innerhalb der zweiten Phase des Abkommens möglich.

Israel hat dem US-Vorschlag eines verlängerten Waffenstillstands zugestimmt, den der Sondergesandte Steve Witkoff vorgestellt hatte. Dieser Plan sieht eine Fortsetzung der Ruhe bis Mitte April vor, gekoppelt mit der Freilassung aller Geiseln. Der Vorschlag soll als Basis für weitere Gespräche und einen dauerhaften Waffenstillstand dienen.

Während Israel weiterhin auf die vollständige Zerschlagung der Hamas fokussiert ist, kritisierte die Mutter zweier entführter Brüder den kürzlich verhängten Lieferstopp als zusätzliche Bürde für die Geiseln. Der andauernde Konflikt zehrt nicht nur an den Ressourcen der betroffenen Bevölkerung, sondern hat auch weitreichende geopolitische Konsequenzen.