Das israelische Militär hat jüngst die Bewohner von 25 Ortschaften im Südlibanon aufgefordert, ihre Heimat wegen bevorstehender Militäroperationen gegen die Hisbollah zu verlassen. In einem auf Arabisch veröffentlichten Aufruf betonte ein Militärsprecher, dass die Zivilbevölkerung nicht zu Schaden kommen solle. Den Anwohnern wurde geraten, sich Richtung Norden hinter den Fluss Awali, mehr als 60 Kilometer entfernt von der Grenze, in Sicherheit zu bringen.
Der Evakuierungsaufruf schließt auch die Stadt Nabatija ein. Laut dem Militärsprecher wird jedes von der Hisbollah genutzte Gebäude als potenzielles Angriffsziel betrachtet. Eine Herausforderung stellt jedoch die Unsicherheit vieler Anwohner dar, die oft nicht wissen, welche Gebäude von der Schiitenmiliz genutzt werden.
Unterdessen meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA, dass die israelischen Angriffe in verschiedenen Regionen des Südlibanon am Morgen fortgesetzt wurden. Der libanesische Zivilschutz war innerhalb eines Tages 193 Mal im Einsatz, um Leichen zu bergen und Brände zu löschen. Laut dem Gesundheitsministerium in Beirut starben am Mittwoch 46 Menschen bei den israelischen Angriffen, während 85 weitere verletzt wurden. Eine Differenzierung zwischen zivilen Opfern und Hisbollah-Mitgliedern erfolgt dabei nicht.