Das israelische Gesundheitsministerium hat der UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, einen brisanten Bericht über die Misshandlung israelischer Geiseln durch die islamistische Hamas im Gazastreifen präsentiert. Gesundheitsminister Uriel Busso verurteilt die dokumentierten Grausamkeiten als „unvorstellbar“ und prangert die brutalen Praktiken an, denen Männer, Frauen und auch Kinder zum Opfer fielen.
Aus dem Bericht geht hervor, dass Ärzte über 100 Geiseln untersucht haben, die entweder entkommen konnten oder befreit wurden. Fast alle Opfer erlitten körperliche, seelische und sexuelle Gewalt. Die Geiselnehmer setzten auf Techniken, um den Willen ihrer Opfer zu brechen: Isolierung, Schlafentzug, Hunger, unverhohlene Drohungen und Vernachlässigung medizinischer Bedürfnisse gehörten zur Tagesordnung.
Zu den Grausamkeiten zählten Schläge, Fesseln und das Entziehen von Nahrung sowie Wasser. In unhygienischen Verhältnissen gefangen gehalten, erlitten die Geiseln oft Brandverletzungen oder mussten schmerzhafte medizinische Eingriffe ohne Betäubung ertragen. Frauen waren zusätzlich sexuellen Übergriffen ausgesetzt und wurden gezwungen, entwürdigende Handlungen über sich ergehen zu lassen.
Für die Geiseln war die Gefangenschaft eine zutiefst traumatische Erfahrung. Der Bericht betont den Bedarf an erheblichen Ressourcen und maßgeschneiderten Therapien, um die Überlebenden angemessen zu rehabilitieren und zu integrieren. Der von der Hamas orchestrierte Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober des Vorjahres, bei dem 1.200 Menschen getötet und 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden, führte letztlich zum Ausbruch des Gaza-Kriegs. Rund 100 der Verschleppten sind noch immer in der Gewalt ihrer Entführer, viele vermutlich bereits tot.