Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, kritisiert öffentlich den Stopp humanitärer Hilfslieferungen an den Gazastreifen durch Israel. Laut Seibert widerspricht die Entscheidung, die Grenze für Hilfslieferungen erneut zu schließen, den völkerrechtlichen Verpflichtungen Israels. Er betont, dass es nicht angemessen sei, die leidende Bevölkerung in Gaza für die Gräueltaten der Hamas verantwortlich zu machen und zu bestrafen.
Seibert warnt davor, die Zivilbevölkerung mit der Hamas gleichzusetzen und hebt hervor, dass die Islamistenorganisation bewusst einen Teil der internationalen Hilfe für eigene Zwecke abzweige. Zwar fordert er entschlossenes Vorgehen gegen die Hamas, gleichzeitig betont er aber die Dringlichkeit, die notwendige Unterstützung für die notleidenden Menschen weiterhin zu gewährleisten.
Hintergrund der umstrittenen Maßnahme ist Israels Absicht, Druck auf die Hamas auszuüben, um die Verlängerung einer kürzlich vereinbarten Waffenruhe durchzusetzen. Die Hamas strebt hingegen eine zweite Verhandlungsphase an, die langfristig auf ein Ende des Konflikts abzielt.
Steffen Seibert hebt die bedeutende Rolle des US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hervor, dem er entscheidenden Einfluss bei der Zustandekommen der aktuellen Vereinbarung zuschreibt. Er betont die Wichtigkeit der Einhaltung der Waffenruhe, um die baldige Freilassung aller Geiseln aus Gaza zu sichern.