Die Spannungen im Nahen Osten eskalieren weiter, nachdem Israel seine Luftangriffe auf die Hisbollah im Libanon intensiviert hat. Parallel dazu steht die Frage im Raum, wie Israel auf einen jüngsten Raketenangriff aus dem Iran reagieren sollte. Die libanesische Gesundheitsbehörde meldete, dass bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut 22 Menschen getötet und 117 verletzt wurden. Diese Operation ist Teil einer umfassenderen Kampagne, die auch eine Bodenoffensive im Süden des Libanon umfasst.
Internationale Besorgnis wächst, nachdem mehrere Vorfälle mit den Vereinten Nationen verbundene Friedenswächter verletzten. Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte gegenüber seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant die Wichtigkeit des Schutzes von UN-Truppen. Austin drängte darauf, so bald wie möglich von militärischen Aktionen zu einem diplomatischen Ansatz überzugehen.
Die israelische Regierung rechtfertigt die Aggression als notwendige Reaktion auf gescheiterte diplomatische Versuche, Hisbollahs Angriffe zu stoppen. Allerdings hat dies laut libanesischen Behörden zu Hunderten von Toten und über einer Million Flüchtlingen geführt. Der israelische Sicherheitsrat bleibt indes uneins darüber, wie auf die iranischen Raketenangriffe von Anfang Oktober zu reagieren ist.
Auch Friedensmissionen sind gefährdet. Zwei UN-Mitarbeiter wurden erst kürzlich bei Explosionen im südlichen Libanon verletzt, Vorfälle, die auf die israelische Armee zurückgeführt werden. Die israelischen Streitkräfte untersuchen die Vorfälle intensiv und äußerten tiefe Besorgnis.
Internationale Reaktionen folgten prompt: Frankreichs Außenministerium hat Israels Botschafter zur Klärung des Vorfalls einbestellt, und auch die deutsche Regierung äußerte scharfe Kritik.
Gleichzeitig äußerte sich US-Präsident Joe Biden besorgt über mögliche israelische Maßnahmen gegen iranische Ölexportanlagen oder Nuklearstandorte, die als besonders provokativ betrachtet werden könnten. Biden betont die Notwendigkeit einer beschränkten militärischen Antwort. Die Sorgen einer möglichen regionalen Eskalation, die den globalen Energiesektor beeinflussen könnte, stehen dabei im Raum.
Im Libanon bemüht sich Parlamentspräsident Nabih Berri um eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Hisbollah und Israel, unterstützt von Frankreich und Großbritannien, während die USA weiterhin eine diplomatische Lösung verfolgen wollen. Im Gazastreifen dauern die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas unvermindert an, ohne Aussicht auf eine baldige Beendigung des Konflikts.