Nachdem die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober ein Massaker in Israel verübte, hat die israelische Regierung die Stromversorgung sowie die Treibstofflieferungen in den Gazastreifen eingestellt. Israel fürchtet, dass der Treibstoff in die Hände der Hamas gelangen und für terroristische Zwecke missbraucht werden könnte. Dadurch ist die Lage im Gazastreifen noch prekärer geworden, da bereits vor dem Krieg die Stromversorgung mangelhaft war.
Um jedoch den Ausbruch von Epidemien zu verhindern und die Wasser- und Abwasserinfrastruktur aufrechtzuerhalten, hat Israel nun die Einfuhr von Diesel genehmigt. Zwei Tanklastwagen pro Tag sollen über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen fahren und die nötige Stromversorgung sicherstellen.
Doch die Genehmigung der Dieseleinfuhr reicht laut dem Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) nicht aus. Vor zwei Tagen ist erstmals seit Wochen ein halbgefüllter Tanklastwagen mit Treibstoff aus Ägypten in den Gazastreifen eingefahren. Dies entspricht lediglich neun Prozent des Treibstoffs, den die UN-Organisation täglich für ihre lebensrettenden Aktivitäten benötigt. Vor dem Krieg wurden täglich rund 45 Tanklastwagen in das Küstengebiet geliefert.
UNRWA warnte bereits davor, dass die humanitäre Unterstützung im Gazastreifen aufgrund des Treibstoffmangels zusammenbrechen könnte. Die Fahrzeugflotte des Hilfswerks konnte in den vergangenen Tagen aufgrund des Mangels keine weiteren Hilfsgüter annehmen. Zusätzlich erschwert ein Zusammenbruch der Kommunikationsnetze die Koordination der humanitären Hilfe.
Insgesamt ist die Lage im Gazastreifen äußerst schwierig. Krankenhäuser, Schulen und private Haushalte sind auf Generatoren angewiesen, die mit importiertem Treibstoff betrieben werden. Auch die Entsalzungsanlagen für die Trinkwasseraufbereitung und die Wasserversorgungspumpen sind darauf angewiesen. Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen wurde bereits abgeschaltet.
Die Situation wird von Tag zu Tag kritischer, da der Treibstoffmangel zu zahlreichen Problemen führt und die humanitäre Hilfe stark beeinträchtigt ist. Die Genehmigung der Dieseleinfuhr durch Israel ist ein erster Schritt, aber es bedarf dringend weiterer Maßnahmen, um die Lage im Gazastreifen zu verbessern.