Wer träumt nicht von einer perfekten Mischung aus beruflichem Erfolg und atemberaubender Natur? Island, das kleine nordische Land mit nur 400.000 Einwohnern, bietet genau das.
Dank eines stabilen Wirtschaftswachstums, attraktiven Nettolöhnen und einer vergleichsweise geringen Steuerlast zieht es nicht nur Touristen an, sondern zunehmend auch Fachkräfte aus dem Ausland. Doch der Weg ins isländische Arbeitsleben birgt Hürden, die Interessierte kennen sollten.
Die Verlockung: Mehr Netto vom Brutto
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, warum Island so anziehend wirkt: Mit einem durchschnittlichen Nettojahresverdienst von 53.800 Euro liegen isländische Arbeitnehmer in Europa an zweiter Stelle – direkt hinter der Schweiz.
Im Vergleich dazu bleibt Deutschland mit 38.086 Euro deutlich zurück. Der Clou: In Island greift der Spitzensteuersatz von 46 Prozent erst ab einem Jahreseinkommen von etwa 105.000 Euro. In Deutschland dagegen gilt der Spitzensteuersatz bereits ab 66.761 Euro, hinzu kommen hohe Sozialabgaben.
Steuern und Lebenshaltungskosten im Fokus
Natürlich hat das isländische Paradies seinen Preis: Die Lebenshaltungskosten sind im Schnitt 37 Prozent höher als in Deutschland. Besonders auffällig sind die Preise für Alkohol, die dreimal so hoch sind.
Auch die Mieten in Reykjavík schrecken ab: Eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtzentrum kostet durchschnittlich 1.900 Euro – doppelt so viel wie in deutschen Großstädten. Doch es gibt auch Lichtblicke: Nebenkosten wie Strom und Heizung sind aufgrund der geothermischen Energieversorgung extrem günstig.
Fachkräftemangel trifft auf Chancen
Island sucht dringend qualifiziertes Personal, besonders in den Bereichen Tourismus, Lebensmittelwirtschaft und sozialen Dienstleistungen wie Krankenhäusern oder Kindergärten.
„Die besten Chancen für deutsche Fachkräfte bestehen in der Tourismusbranche und im sozialen Bereich“, erklärt Andreas Bilfinger von Germany Trade and Invest. Wer zudem Isländisch spricht, verschafft sich einen enormen Vorteil – denn nur etwa 15.000 Menschen weltweit beherrschen die Sprache.
Start-ups und Wachstumspotenzial
Island wandelt sich zunehmend zur Dienstleistungsgesellschaft. Die Entstehung zahlreicher Start-ups signalisiert eine innovative und dynamische Wirtschaft. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert ein jährliches Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent bis 2029. Ein idealer Zeitpunkt, um einzusteigen.
Herausforderungen und Perspektiven
Trotz aller Vorteile ist das Leben in Island kein Selbstläufer. Die Integration in den Arbeitsmarkt erfordert oft eine gewisse Flexibilität, insbesondere bei den Sprachkenntnissen und den hohen Lebenshaltungskosten.
Wer jedoch die Hürden meistert, profitiert von einem attraktiven Arbeitsumfeld und einer stabilen Wirtschaft. Für Unentschlossene bietet sich ein Langzeitvisum von 180 Tagen an, um das Land zunächst kennenzulernen.
Island, das Land der Geysire und Vulkane, verspricht nicht nur spektakuläre Landschaften, sondern auch berufliche Perspektiven – und ist damit ein spannendes Ziel für all jene, die nach einer neuen Herausforderung suchen.
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