Das Internationale Strafgericht hat Al Hassan Ag Abdoul Aziz, einen malischen Islamisten, der in Timbuktu eine Scharia-Polizei leitete, zu einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren verurteilt. Al Hassan spielte eine zentrale Rolle in der von der Ansar Dine Gruppierung organisierten islamischen Polizei und war an zahlreichen öffentlichen Auspeitschungen beteiligt, die tiefe psychologische Narben bei den Opfern und Augenzeugen hinterließen.
Der Angeklagte, der seine Unschuld beteuerte, wurde im Gerichtssaal in traditioneller westafrikanischer Kleidung ohne erkennbare Reaktion auf das Urteil gesehen. Bereits im Juli war Al Hassan wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, darunter Verfolgung und Folter, schuldig gesprochen worden.
Seit März 2018 befindet er sich in der Haft des Strafgerichts; die bereits verbüßte Zeit wird von der Strafe abgezogen. Da das Gericht oft eine Entlassung nach zwei Dritteln der Haftzeit genehmigt, wird nicht erwartet, dass Al Hassan noch lange inhaftiert bleibt.