25. November, 2024

Politik

Islamabad im Aufruhr: Unterstützer von Imran Khan fordern Freilassung des Ex-Premiers

Islamabad im Aufruhr: Unterstützer von Imran Khan fordern Freilassung des Ex-Premiers

Inmitten politischer Verwerfungen und wachsender Instabilität in Pakistan steht die Hauptstadt Islamabad still, da tausende Anhänger des inhaftierten ehemaligen Premierministers Imran Khan die Stadt als Ziel ihrer Protestmärsche gewählt haben. Diese neuerlichen Demonstrationen fordern vehement Khans Freilassung und stellen die Legitimität der vom Militär gestützten Regierung infrage.

Imran Khan, nach wie vor eine starke politische Figur in Pakistan, wurde letztes Jahr wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert. Trotz Freispruch und Kaution in einigen Fällen, sieht er sich einer Flut von Anklagen gegenüber, die von Korruption bis Terrorismus reichen. Seine Unterstützer betonen, die Anschuldigungen seien politisch motiviert, um ihn aus dem Verkehr zu ziehen.

Seit Sonntag, als die Demonstrationen begannen, erlebt Pakistan den größten Protest seit den Wahlen im Februar. Dabei hatte Khans Partei, die Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI), die meisten Sitze gewonnen, wurde jedoch von traditionell-dynastischen Parteien und dem Militär von der Macht ferngehalten. Seit Mai sitzen zudem Hunderte PTI-Mitglieder wegen Ausschreitungen, die gegen militärische Einrichtungen gerichtet waren, im Gefängnis.

Premierminister Shehbaz Sharif, dessen militärgestützte Regierung auf die jüngsten Proteste mit einer zweiten umfassenden Blockade in ebenso vielen Monaten reagiert hat, steht dabei unter Druck. Hauptverkehrswege wurden durch Container versperrt und Sicherheitskräfte wurden in der Stadt verteilt, während mobile und Internetdienste in sicherheitsrelevanten Bereichen eingeschränkt wurden.

Obwohl das Innenministerium nicht auf Anfragen reagiert hat, zeigt das Durchsetzungsvermögen der PTI-Anhänger, dass die Maßnahmen wenig effektiv sind. Trotz gesperrter Straßen gelang es vielen, in die Hauptstadt zu gelangen – ein klares Zeichen für die Unzufriedenheit großer Teile der Bevölkerung mit dem aktuellen Regierungskurs, wie Michael Kugelman vom Wilson Center anmerkt.

Angesichts der sich verschärfenden Sicherheitslage im Nordwesten Pakistans und der Unruhe in Balochistan, die ausländische Investoren verunsichert hat, könnte dieser politische Konflikt für die Regierung von Sharif zur fatalen Ablenkung werden. Der gleichzeitige Besuch des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko bringt eine weitere unliebsame Note zu dieser heiklen Lage für die wirtschaftlich angeschlagene Nation.