06. November, 2024

Politik

Irreführende Bombendrohungen belasten US-Wahlen: Der russische Schatten

Irreführende Bombendrohungen belasten US-Wahlen: Der russische Schatten

Die amerikanischen Wahlen sehen sich einer neuen Bedrohung ausgesetzt: Gefälschte Bombendrohungen, die offenbar von russischen E-Mail-Domains ausgingen, haben zahlreiche Wahllokale in verschiedenen US-Bundesstaaten ins Visier genommen, wie das FBI bestätigte. Bisher sei keine der Drohungen als glaubwürdig eingestuft worden, versicherte die Behörde, die die Wahlintegrität als eine ihrer höchsten Prioritäten ansieht.

Besonders betroffen war der Bundesstaat Georgia, ein wichtiges Wahlkampfschlachtfeld. Zwei Wahllokale in Fulton County wurden am Dienstag kurzzeitig evakuiert. Doch bereits nach etwa 30 Minuten konnten die Stimmabgaben wieder aufgenommen werden. Um den Wählern entgegenzukommen, versucht der Bezirk eine gerichtliche Anordnung zu erwirken, um die Abstimmungszeiten über die landesweit festgelegte Frist hinaus zu verlängern.

Der republikanische Staatssekretär von Georgia, Brad Raffensperger, machte russische Akteure für die Bombendrohungen verantwortlich und betonte, dass solche Aktionen darauf abzielten, den Wahlablauf zu stören und Zwietracht in den USA zu säen. Das FBI enthüllte nicht, welche weiteren Bundesstaaten bedroht wurden, jedoch erhielt Georgia allein über zwei Dutzend Drohungen, vornehmlich in Fulton County.

Russische Einflussnahme bei den Präsidentschaftswahlen 2024 scheint sich in mehreren Fällen zu manifestieren. So warnten US-Geheimdienstvertreter bereits Anfang November vor einem manipulierten Video, das falsche Behauptungen über die illegale Stimmabgabe von Haitianern in Georgia verbreitete. Weitere gefälschte Aufnahmen suggerierten Bestechungsvorwürfe gegen Personen aus dem Umfeld der demokratischen Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Solche Versuche der Einflussnahme erinnern an frühere Vorfälle, wie insbesondere den Präsidentschaftswahlkampf 2016.

Die heiße Phase des Wahlkampfs zwischen der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris und dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump zeigt sich als erbittert und eng, wobei aktuelle Umfragen keinen eindeutigen Favoriten erkennen lassen.