06. Oktober, 2024

Politik

Irlands Standhaftigkeit: UN-Truppen bleiben trotz israelischer Forderungen in Libanon

Irlands Standhaftigkeit: UN-Truppen bleiben trotz israelischer Forderungen in Libanon

Irland hat auf Forderungen aus Israel, seine UN-Friedenstruppen aus dem Libanon abzuziehen, mit einer entschiedenen Ablehnung reagiert. Ungeachtet der verstärkten israelischen Luftangriffe auf die Miliz Hizbollah werden sie nicht evakuiert. Der irische Präsident Michael D. Higgins verurteilte die als „ungeheuerlich“ empfundenen Drohungen gegen die Friedenstruppen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, welche die Evakuierung der von den Truppen verteidigten Dörfer verlangten. Higgins' Stellungnahme erfolgte wenige Tage vor dem Besuch des irischen Regierungschefs im Weißen Haus. Irland stellt 347 Friedenstruppen im Süden des Libanons, die als Teil eines gemeinsamen Bataillons mit polnischen Soldaten operieren. Zwei der insgesamt 25 Stützpunkte entlang der Blau-Linie zwischen Libanon, Israel und den Golanhöhen stehen unter irischer Führung. Die irische Regierung betonte ihr Engagement für die Mission, während Sicherheitsanalysten vor übereilten Abzügen warnten. Die UN-Friedenstruppen hätten den besonders brisanten Forderungen Israels getrotzt, die gesamte UNIFIL-Mission aus dem Land abzuziehen. Wie James Browne, ein irischer Justizminister, erklärte, seien die irischen Truppen tatsächlich in Gefahr, doch es sei richtig gewesen, klar Position zu beziehen. Auch UNIFIL-Sprecher Andrea Tenenti unterstrich, dass die UN-Flagge weiterhin hochgehalten werde, trotz der Ankündigungen Israels, Bodenoperationen zu beginnen. Irlands Verteidigungskräfte bestehen darauf, dass die Moral der Truppen gut sei und dass ihre Rolle essenziell für die Ermöglichung diplomatischer Prozesse und humanitärer Hilfe bleibt. In einem historischen Kontext erinnerte man an den Vorfall im Dezember 2022, bei dem ein irischer Friedenstruppen-Soldat getötet wurde. Declan Power, ein Sicherheitsanalyst, warnte, dass die Evakuierung vor Ort oft unsicherer sei und lobte die bisherige Arbeit der Irischen UN-Kräfte.