David Llewellyn, ein engagierter Winzer aus Lusk, nördlich von Dublin, trotzt dem irischen Winter in seinem bunten Schuppen mit roten Wandheizern. In dieser unerwarteten Weinregion pflegt er seine edlen Tropfen, während er über die Notwendigkeit lacht, seine Weinetiketten erst durch Wärme klebend zu machen.
Historisch bekannt für Whiskey und Guinness, erlebt Irland dank Klimaveränderung und pilzresistenter Hybridreben wie Rondo einen ungeahnten Aufschwung im Weinbau. Diese innovative Rebsorte hat Llewellyn bei internationalen Wettbewerben drei wertvolle Medaillen eingebracht und Irlands Ruf als aufstrebende kühle Weinregion gefestigt.
Über 40 Weinberge zählen mittlerweile zur irischen Landschaft, und das Interesse an irischem Wein wächst kontinuierlich. Irland kann sein Erbe als Weinliebhaber bis in die Antike zurückverfolgen, hinterlassen durch keltische und nordische Einflüsse, die die Kultur prägten.
Llewellyn, ein vielseitiger Landwirt, baut neben Rondo auch klassische Reben wie Cabernet Sauvignon und Merlot an, wobei er für letztere auf Polytunnel zurückgreift, um optimale Reife zu erzielen. Anders agiert Carlo Rizzini am Lough Owel, der auf diese Hilfsmittel verzichtet und dennoch beeindruckende Weinerträge erzielt.
Der Sommelier David Dennison, ebenfalls innovativ, kreierte aus einer schwierigen Ernte 2024 einen spannenden roten Co-Ferment. Trotz der Herausforderungen wächst er weiter und bietet Touren an, die Enthusiasten begeistern.
Auch die kulinarische Szene entdeckt den irischen Wein: Chef JP McMahon kombiniert ihn mit ausgesuchten Gerichten und schwärmt von seiner Qualität. Die historischen Leistungen der sogenannten "Wine Geese" und Visionäre wie Thomas Walk sind ebenso Wegbereiter dieser blühenden Entwicklung.
Die Zukunft des irischen Weins, so beliefert von den hybriden Rebsorten, die sowohl ökologisch als auch nachhaltig sind, wird von Experten wie Dermot Sugrue voller Zuversicht gesehen. Während Llewellyn seine nächsten Schritte plant, bleibt die Leidenschaft für den Weinbau sein Antrieb.