Der wirtschaftliche Druck auf Iran spitzt sich weiter zu, da die Landeswährung Rial ein bislang unerreichtes Tief erreicht hat. Erstmals kostet ein Euro auf dem freien Devisenmarkt mehr als eine Million Rial. Innerhalb der letzten zwei Monate hat der Rial somit etwa ein Viertel seines Wertes gegenüber dem Euro eingebüßt. Die Inflation überschreitet in Phasen 30 Prozent und lastet schwer auf den Haushalten der Iraner.
Diese dramatische Währungsabwertung zeigt nicht nur Auswirkungen auf die Iraner, die internationale Reisen planen oder Geschäftsbeziehungen pflegen, sondern treibt auch die inländischen Preise in die Höhe. Für Import-abhängige Unternehmen steigen die Kosten, die sie gezwungenermaßen an Verbraucher weitergeben müssen, was die Inflation weiter befeuert. Die Bevölkerung klagt bereits über stark steigende Lebensmittelpreise und verzichtet vermehrt auf Fleisch und Fisch aufgrund finanzieller Unerschwinglichkeit.
Die westlichen Sanktionen, ausgelöst durch das kontroverse iranische Atomprogramm, verschärfen die wirtschaftliche Lage Teherans. Das Handelsvolumen mit der EU ist stark zurückgegangen, wobei Deutschland als größter europäischer Partner verblieben ist. Angesichts dieser Isolation verstärkt Iran seine strategischen Beziehungen zu China und Russland. Doch die Isolation vom globalen Zahlungsverkehr bleibt bestehen, und der Energiesektor bedarf dringend Modernisierungen, die Milliardeninvestitionen erfordern.
Zudem wirkt sich die Unsicherheit im internationalen Atomabkommen weiter auf die Devisenmärkte aus. Zwar signalisierte US-Präsident Donald Trump kürzlich Gesprächsbereitschaft, war aber gleichzeitig mit Drohungen zurückhaltend. Der oberste Führer Irans, Ali Chamenei, zeigte sich jedoch unnachgiebig, indem er jeglicher Verhandlung eine klare Absage erteilte.