Der iranische Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat sich erneut gegen Verhandlungen mit westlichen Staaten ausgesprochen. Er erklärte, dass das Ziel dieser Länder und ihrer vermeintlich rücksichtslosen Vertreter keineswegs die Lösung bestehender Probleme sei. Vielmehr versuchten sie, durch diplomatische Gespräche ihren eigenen Einfluss auszuweiten und Forderungen durchzusetzen. Diese Aussagen veröffentlichte die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Vor dem Hintergrund eines Briefs, den der ehemalige US-Präsident Donald Trump angeblich an den iranischen Führer geschickt hatte, äußerte sich Chamenei erstmals öffentlich zu möglichen neuen Verhandlungen in Bezug auf das Atomprogramm Irans. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bestätigte jedoch, dass Teheran besagten Brief bislang nicht erhalten habe. Chamenei betonte, dass die Atomfrage nicht das einzige Problem der Verhandlungen mit dem Westen sei. Diese Gespräche dienten als Vorwand, um zusätzliche Forderungen, beispielsweise in Fragen der Verteidigung, zu stellen. Dies werde allerdings strikt zurückgewiesen. Das Atomabkommen von 2015 steht ebenfalls erneut im Fokus der internationalen Diskussionen. Seit dem einseitigen Ausstieg der USA im Jahr 2018 hielten sich sowohl Washington als auch Teheran nicht mehr an die ursprünglichen Bedingungen. Mit dem offiziellen Auslaufen des Abkommens im Oktober 2025 wird die Wiederaufnahme alter UN-Sanktionen wesentlich erschwert. In diesem angespannten Kontext dringen Diplomaten darauf, diplomatische Fortschritte zu erzielen, während Israel mit militärischen Maßnahmen gegen Irans Nuklearanlagen droht, sollten Gespräche scheitern.
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Irans Führer erteilt Verhandlungen mit dem Westen erneut eine Absage
