21. Dezember, 2024

Politik

Iranischer Raketenschlag gegen Israel: Mehr Symbolik als Abschreckung

Iranischer Raketenschlag gegen Israel: Mehr Symbolik als Abschreckung

Der jüngste Raketenschlag Irans gegen Israel, der zweite dieser Art, hat die militärischen Kapazitäten des regionalen Rivalen kaum beeinträchtigt. Nach Ansicht von Experten dient dieser Angriff jedoch weniger der militärischen Abschreckung, sondern vielmehr der Stärkung der regionalen Unterstützung für den 'Widerstandsblock', der über Jahre hinweg aufgebaut wurde.

Die meisten der über 180 ballistischen Raketen wurden von der israelischen Luftabwehr abgefangen, unterstützt durch das US-Militär. Dies zeigt, dass Israel sich durch diesen Angriff nicht einschüchtern lässt, zumal das Land durch die kürzliche Tötung der Führung von Hezbollah und weiteren gezielten Operationen gegen iranische Verbündete in der Region gestärkt ist.

Mit Verweis auf westliche Versprechen erneuter diplomatischer Bemühungen zur Beendigung des Konflikts, hatte Iran sich bislang zurückhaltend gezeigt. Diese Zurückhaltung galt auch nach der Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh in Teheran im Juli und während Israels intensivierter Kämpfe gegen Hezbollah in den letzten Wochen, welche in der Tötung des Hezbollah-Anführers und einer Bodeninvasion im Libanon mündeten.

Doch ohne Aussicht auf diplomatische Lösungen sah sich Iran gezwungen, seine regionale Strategie umzukehren. Die zuvor aufgebaute 'Achse des Widerstands' – ein Netzwerk von Allianzen mit Gruppen in Gaza, Irak, Libanon und Jemen – war darauf ausgelegt, indirekt gegen Israel zu kämpfen und eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Ironischerweise ist es nun Iran selbst, das zu direkten militärischen Mitteln greift.

Der Aufbau dieses Netzwerks wurde durch die US-Invasion im Irak 2003 begünstigt. Die jahrelange Besatzung förderte die Entstehung vieler schiitischer Milizen, die von der regionalen schiitischen Macht Iran unterstützt wurden. Diese Milizen halfen Iran, ein geografisch verbundenes Bündnis zu knüpfen, das bis zu seinem mächtigsten Verbündeten Hezbollah im Libanon reichte.

Dieser Einfluss erreichte seinen Höhepunkt, als Iran mit der Unterstützung der Hezbollah-Truppen half, in Syrien einen Aufstand gegen Präsident Bashar al-Assad niederzuschlagen. In den letzten Jahren intensivierten Hezbollah und Iran ihre Zusammenarbeit mit der militanten Gruppe der Houthis im Jemen, um mehr Druck auf den langjährigen regionalen Rivalen Saudi-Arabien auszuüben. Mit den jüngsten israelischen Angriffen fürchtet Iran nun jedoch, dass dieses Netzwerk auseinanderbrechen könnte.