Der iranische Raketenangriff auf Israel hat eine neue Dimension der Spannungen zwischen den beiden Staaten erreicht. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte den Angriff scharf und versprach eine entschlossene Reaktion. „Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen“, erklärte Netanjahu in einer Stellungnahme seines Büros. Konkrete Details zu einem möglichen Gegenschlag bleiben vorerst unklar.
Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatte das israelische Militär Vergeltung geübt und Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut, die als Stützpunkte der proiranischen Hisbollah-Miliz gelten, angegriffen. Der Iran seinerseits warnte Israel vor weiteren Maßnahmen und drohte mit noch heftigeren Reaktionen.
Der Angriff des Iran umfasste etwa 180 Raketen, von denen die meisten durch israelische Abwehrsysteme abgefangen wurden. Dennoch gab es Todesopfer und Verletzte in verschiedenen Teilen Israels, darunter das Westjordanland und Tel Aviv. Ziel der Attacke waren nach Medienberichten auch wichtige militärische und geheimdienstliche Einrichtungen Israels. Millionen Israelis suchten Schutz in Bunkern.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bezeichnete den Angriff als schwerwiegende Eskalation und betonte, Israel werde zum geeigneten Zeitpunkt darauf reagieren. Auch die Möglichkeit eines Angriffs auf iranische Nuklearanlagen, wie die Anreicherungsanlagen in Natanz, wurde von der „New York Times“ ins Spiel gebracht.
Hagari versicherte, dass die israelische Luftwaffe einsatzbereit bleibe und weitere Angriffe geplant seien. Netanjahu bezeichnete die iranischen Raketenangriffe als gescheitert und versprach, dass Israel weiterhin stark verbleiben werde.
Der Iran drohte Israel mit einer noch stärkeren Antwort, sollte es zu einem weiteren Vergeltungsschlag kommen. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi erklärte über die Plattform X, dass eine weitere Eskalation zu massiveren iranischen Reaktionen führen würde.
In der internationalen Gemeinschaft rief der Angriff unterschiedliche Reaktionen hervor. Die US-Regierung verurteilte den Angriff und betonte die Notwendigkeit der Unterstützung für Israel. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und die EU verurteilten den Angriff scharf. Frankreich und Großbritannien signalisierten ebenfalls ihre Bereitschaft zur Unterstützung und Entschärfung der Situation.
Der UN-Sicherheitsrat wird heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen, um Maßnahmen zu besprechen. Solche Konflikte haben das Potenzial, den gesamten Nahen Osten in Unruhen zu stürzen, warnen Experten und politische Analysten übereinstimmend. Die Frage, wie dieser gefährliche Zyklus durchbrochen werden kann, bleibt offen.