22. Dezember, 2024

Politik

Iranischer Raketenangriff auf Israel: Eskalation im Nahen Osten

Iranischer Raketenangriff auf Israel: Eskalation im Nahen Osten

Die Revolutionsgarden des Iran haben einen massiven Raketenangriff auf Israel durchgeführt. Nach eigenen Angaben wurden Dutzende Raketen abgefeuert, um Vergeltung für die jüngsten Tötungen von Ismail Hanija, dem Auslandschef der Hamas, Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der Hisbollah, und eines iranischen Generals zu üben. Laut Berichten der Deutschen Presse-Agentur waren in Tel Aviv starke Explosionen zu hören.

Die iranischen Luftstreitkräfte behaupten, sie hätten wichtige militärische Ziele in Israel ins Visier genommen. In einer drastischen Warnung kündigten die Revolutionswächter an, dass es zu weiteren 'vernichtenden und zerstörerischen Angriffen' kommen werde, sollte Israel auf den Raketenangriff reagieren. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom bestätigte der 'Times of Israel' zufolge, dass zwei Menschen durch Granatsplitter leichte Verletzungen erlitten haben, während mehrere andere aufgrund von Sturzverletzungen oder akuten Angstzuständen behandelt wurden.

Bereits vor dem Angriff hatte die US-Regierung vor einem 'unmittelbar bevorstehenden' Raketenangriff des Iran auf Israel gewarnt. Ein Regierungsvertreter erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, ein solcher direkter Angriff würde schwerwiegende Folgen für den Iran haben. Aufgrund dieser Warnung empfahlen israelische Behörden den Bürgern im Großraum Tel Aviv, Schutzräume aufzusuchen. Armeesprecher Daniel Hagari betonte, dass die Luftabwehrsysteme vollständig vorbereitet seien und Flugzeuge der israelischen Luftwaffe den Luftraum überwachten. Verteidigungsminister Joav Galant führte ein Dringlichkeitstreffen mit Generalstabschef Herzi Halevi und hochrangigen Beamten durch, um die Lage zu besprechen.

Bereits im April hatten die Revolutionsgarden des Iran zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik direkt auf Israel geschossen. Mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper wurden damals abgefeuert, jedoch erfolgreich abgefangen. Die jüngste Eskalation setzt eine Serie von Ereignissen fort, in denen Irans Verbündete erheblich geschwächt wurden.

Das israelische Militär tötete Ende Juli den Hamas-Auslandschef in Teheran, woraufhin der Iran Rache schwor. Am vergangenen Freitag wurde Hassan Nasrallah getötet, eine zentrale Figur der schiitischen Hisbollah, einer weiteren iranischen Verbündeten. Zuvor hatten explodierende Pager zahlreiche Hisbollah-Funktionäre verletzt und getötet.

Einen weiteren Höhepunkt der Spannungen markierte der Einmarsch israelischer Bodentruppen in den Libanon am Dienstag, die erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder im nördlichen Nachbarland operierten. Diese begrenzten Angriffe zielten auf Hisbollah-Stellungen nahe der Grenze. Die Beziehung zwischen Iran, USA und Israel ist seit der Revolution von 1979 von tiefem Misstrauen geprägt. Mit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs drohte der anhaltende Konflikt mehrfach zu einem größeren Flächenbrand zu eskalieren.