Im politischen Spannungsfeld des Iran zeichnen sich gegenwärtig interessante Entwicklungen ab. Unter der Führung von Präsident Massud Peseschkian scheint ein Teil der iranischen Politik in Richtung einer Annäherung an die USA zu steuern. Diese Dialogbereitschaft soll jedoch keineswegs als Schwäche gegenüber den USA interpretiert werden, wie der ehemalige Präsident Mohammed Chatami betont. Chatami, der ebenfalls dem Reformlager angehört, sieht im Dialog eine Chance für entschlossene Diplomatie und Austausch - im Verständnis für das eigene Volk.
Doch diese Vorstöße stoßen auf unmittelbaren Widerstand aus konservativen Kreisen. So äußert sich die Zeitung "Keyhan", bekannt für ihre harte Linie, skeptisch und wirft den USA vor, nicht auf echten Dialog, sondern auf Erpressung aus zu sein. Der Artikel wirft Chatami vor, nicht die iranischen Interessen zu verfolgen, sondern als eine Art Interessenvertreter des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zu agieren.
Donald Trump hatte Anfang des Jahres seine Bereitschaft zur Verhandlung im iranischen Atomstreit erneut betont, was er durch den Wunsch nach einem "nuklearen Friedensabkommen" unterstrich. Dennoch verhält sich Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, vorsichtig. Mit Blick auf die einseitige Aufkündigung des Wiener Atomabkommens durch Trump im Jahr 2018 zeigt sich Chamenei gegenüber Verhandlungen mit den USA skeptisch. Diese Zurückhaltung wird von der Sorge getragen, dem Erzfeind könne nicht getraut werden, was die Vergangenheit bestätigt.
Der unilaterale Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen führte dazu, dass der Iran seine Verpflichtungen reduzierte und die Urananreicherung intensivierte. Diese Schritte begünstigten jedoch nicht die Deeskalation, vielmehr verschärften sie die Kontrollen der iranischen Atomanlagen. Doch die Frage bleibt: Kann durch die inneriranischen Gespräche ein neuer Ansatz zur Lösung des Konflikts gefunden werden?