18. November, 2024

Politik

Iranische Nuklearstrategie: Forderungen nach Neubewertung nehmen zu

Iranische Nuklearstrategie: Forderungen nach Neubewertung nehmen zu

Iranische Stimmen in der Staatsführung rufen angesichts wachsender Spannungen in der Region und eines möglichen Krieges mit Israel nach einer grundlegenden Überprüfung der eigenen Nukleardoktrin. Der rechtskonservative Parlamentarier Mahmud Nabawian kommentierte, dass es zwingend notwendig sei, dem iranischen Volk dieselben Waffen zur Verfügung zu stellen, über die auch seine 'terroristischen Feinde', insbesondere Amerika und Israel, verfügen. Damit nimmt er Bezug auf die strategische Verteidigungsfähigkeit Irans, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtet.

Die Forderung, die nukleare Strategie des Landes zu überdenken, steht im Zusammenhang mit der Vermutung, dass Iran an einem militärischen Atomprogramm arbeitet, was von der internationalen Gemeinschaft, allen voran Israel, intensiv kritisiert wird. Teheran weist diese Anschuldigungen jedoch vehement zurück und verweist auf das religiöse Verbot von Massenvernichtungswaffen durch Ajatollah Ali Chamenei.

Das Atomabkommen von 2015, das Irans Nuklearprogramm beschränken sollte, liegt seit dem Ausstieg der USA 2018 auf Eis. Seither hat Iran wieder vermehrt mit der Anreicherung von Uran begonnen, jedoch auch sein Interesse an neuen Verhandlungen signalisiert. Inmitten der aktuell angespannten Lage, verschärft durch den Nahostkonflikt und militärische Rückschläge iranisch verbündeter Gruppen, gewinnt die Diskussion um eine Anpassung der Abschreckungsstrategien weiter an Fahrt.