12. September, 2024

Politik

Iranische Hacker-Zugriffe und Desinformationskampagnen vor US-Wahlen entlarvt

Iranische Hacker-Zugriffe und Desinformationskampagnen vor US-Wahlen entlarvt

Die Enthüllungen von Microsoft zur iranischen Cyberaktivität im Vorfeld der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen werfen ein neues Licht auf die Strategien staatlich gesponserter Akteure im digitalen Zeitalter. Gemäß einem Bericht des Microsoft Threat Analysis Centers haben iranisch-staatlich unterstützte Gruppen versucht, die E-Mail-Konten hochrangiger US-Politiker und Präsidentschaftskandidaten zu hacken und gleichzeitig 'heimliche Nachrichtenseiten' zu betreiben, die sich an amerikanische Leser richten.

Im Juni starteten die Revolutionsgarden Irans eine Spear-Phishing-Kampagne, bei der eine personalisierte Hacking-E-Mail an einen hochrangigen Beamten eines Präsidentschaftswahlkampfs gesendet wurde. Diese E-Mail stammte aus dem kompromittierten Konto eines ehemaligen Beraters. Trotz mangelnden Erfolgs unternahm dieselbe Gruppe auch den Versuch, sich in das Konto eines früheren Präsidentschaftskandidaten einzuloggen.

Ein anderes iranisches Team erstellte 'heimliche Nachrichtenseiten', um US-Wähler beider politischer Lager bis zur Wahl im November zu beeinflussen. Ein Beispiel für eine solche Seite ist 'Nio Thinker', die Inhalte veröffentlichte, die insbesondere den ehemaligen Präsidenten und republikanischen Kandidaten Donald Trump beleidigten. Diese Seiten nutzten künstliche Intelligenz, um Inhalte US-amerikanischer Quellen zu plagiieren und somit den Ursprungsquellen zu verschleiern.

Microsoft warnte, dass solche Cyberangriffe und Desinformationskampagnen darauf abzielen, Chaos zu stiften, das Vertrauen in die Autoritäten zu untergraben und Zweifel an der Integrität der Wahl zu säen. Iran wies in einer Erklärung gegenüber Reuters die Vorwürfe zurück und betonte, dass seine Cyberfähigkeiten rein defensiv seien und dass es keine Pläne gebe, sich in die US-Wahlen einzumischen.

Die Bedrohung durch ausländische Einflüsse im Vorfeld der Wahl hat laut Microsoft im letzten halben Jahr zugenommen, anfangs bedingt durch russische Aktivitäten, aber jüngst durch verstärkte iranische Bemühungen. Experten sind in Alarmbereitschaft bezüglich Desinformation und anderer digitaler Störmanöver, die eine Wiederholung der Ereignisse um die Wahl 2016 verhindern sollen.

Zusätzlich betonte Microsoft die Rolle von Künstlicher Intelligenz in den Einflussoperationen ausländischer Akteure. Obwohl böswillige Akteure mit dieser Technologie experimentierten, gingen viele wieder zu einfacheren Methoden wie der Fehlcharakterisierung von Inhalten zurück.

Unterdessen treiben auch von Russland unterstützte Gruppen weiterhin die Verbreitung falscher Informationen voran, indem sie absurde Behauptungen von 'nicht existierenden Whistleblowern', Desinformationen und Verschwörungstheorien fördern.