Die internationale Aufmerksamkeit richtet sich erneut auf den Mittleren Osten, da die US-Regierung Medienberichten zufolge Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff des Irans auf Israel erhalten hat. Nach Aussagen eines Regierungsvertreters hat diese Bedrohung ernsthafte Konsequenzen für den Iran. Die USA unterstreichen ihre Unterstützung für Israel und stehen aktiven Verteidigungsvorbereitungen bei, um einen möglichen Angriff abzuwehren.
Der Iran steht seit Wochen unter Spannungen, nachdem Israel erfolgreich Verbündete des Iran in der Region geschwächt hat. Ende Juli wurde der Auslandschef der Hamas in Teheran getötet, woraufhin Iran Rache schwor. Am vergangenen Freitag traf es Hassan Nasrallah, den Chef der libanesischen Hisbollah, ein weiterer zentraler Verbündeter Teherans. Seit diesen Tötungen herrscht Unklarheit über die Reaktion der iranischen Militärführung.
Bereits im April sorgten Irans Revolutionsgarden (IRGC) für Aufsehen, als sie zum ersten Mal direkt Israel angriffen. Über 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper wurden abgefeuert, jedoch erfolgreich abgewehrt. Der Angriff war eine Vergeltung für die Tötung hochrangiger Generäle durch mutmaßlich israelische Kräfte in Syrien.
Seit der Revolution von 1979 sehen sich die USA und Israel als Erzfeinde des Iran. Der Gaza-Konflikt im vergangenen Jahr drohte mehrfach, zu einer umfassenden Eskalation des schwelenden Schattenkriegs zu führen. Die Revolutionsgarden gelten als Elitestreitmacht und sind bekannt für ihre Schlagkraft, die deutlich über der der regulären Armee liegt.
Ein weiterer dramatischer Wendepunkt wurde erreicht, als israelische Bodentruppen zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten in den Libanon vordrangen. Rund ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs haben sich die Kämpfe in Richtung des nördlichen Nachbarlands verlagert. Die israelische Armee führte 'begrenzte' Angriffe in Grenznähe auf Schiitische Hisbollah-Ziele durch, die eng mit dem Iran verbunden sind.