Die US-amerikanische Justiz erregte am Freitag weltweit Aufsehen, als sie dem iranischen Regime vorwarf, aktiv eine Verschwörung zur Ermordung von Donald Trump, dem designierten Präsidenten, vorangetrieben zu haben. Ein offengelegtes Strafverfahren wirft dem Iran vor, den Agenten Farhad Shakeri beauftragt zu haben, Trump zu observieren und einen Anschlagsplan zu entwickeln, bevor die Präsidentschaftswahlen stattfanden. Demnach wurde Shakeri, ein mutmaßlicher Agent der Islamischen Revolutionsgarde, im September aufgefordert, innerhalb einer Woche einen Aktionsplan zu präsentieren. Sollte dies nicht klappen, so hätte man das Vorhaben auf die Zeit nach den Wahlen verschoben, in der man mit Trumps Niederlage rechnete. In einem späteren Verhör mit dem FBI erklärte Shakeri jedoch, keine Absicht gehabt zu haben, den Anschlag durchzuführen. Während sich Shakeri weiterhin in Iran aufhalten soll, werden zwei seiner angeblichen Mitverschwörer aus New York vor einem Gericht in Manhattan festgehalten, nachdem sie dort erstmals erschienen waren. Diese Anklagen stehen im Zusammenhang mit einem weiteren Mordkomplott an einem in den USA lebenden Regimekritiker iranischen Ursprungs. US-Justizminister Merrick Garland betonte indes die erhebliche Bedrohung, die der Iran für die nationale Sicherheit der USA darstellt. Bereits zu Beginn des Jahres erhielten US-Behörden Informationen über eine iranische Bedrohung gegen Trump, woraufhin der Secret Service seine Schutzmaßnahmen verstärkte. Die Präsidentschaftskampagne 2024, aus der Trump am Dienstag siegreich hervorging, war von Zwischenfällen wie Morddrohungen und möglichen ausländischen Einmischungen überschattet, darunter seitens Iran und Russland. Trump war mindestens zweimal Ziel gescheiterter Attentatsversuche, während Bombendrohungen aus angeblich russischen E-Mail-Domains kurzzeitig die Stimmenabgabe in entscheidenden Bundesstaaten störten. FBI-Direktor Christopher Wray kommentierte die Anklageerhebung mit der Feststellung, dass die Anklage die dreisten Angriffe des Iran auf US-Bürger beleuchtet, einschließlich hochrangiger Politiker und Dissidenten. Das Wahlkampfteam Trumps verweigerte bislang eine Stellungnahme, ebenso blieb Irans UN-Mission stumm. Als Shakeri mit der Planung des Attentats befasst war, berichtete er einem IRGC-Agenten, dass die Durchführung hohe Kosten verursachen würde, woraufhin dieser entgegnete, dass bereits reichlich Geld investiert wurde und die finanziellen Mittel kein Problem darstellten, so die Anklageschrift.