US-Außenminister Antony Blinken hat jüngst geäußert, dass der Iran 'kurz davor' sei, die Fähigkeit zur Produktion von spaltbarem Material für eine Atomwaffe zu erlangen. Diese Einschätzung gab Blinken im Rahmen der Aspen Security Forum im US-Bundesstaat Colorado bekannt. Durch die Kündigung des internationalen Atomabkommens sei der Iran nur noch 'eine oder zwei Wochen' davon entfernt, diese Fähigkeit zu erlangen. Bislang habe das Land zwar keine Atomwaffe hergestellt, doch die Entwicklungen würden aufmerksam von den USA verfolgt.
'Wenn man diese beiden Dinge zusammenbringt – das spaltbare Material und einen Sprengsatz – dann hat man eine Atomwaffe', betonte Blinken. In den vergangenen Wochen und Monaten sei klar erkennbar, dass der Iran Fortschritte in seinem Atomprogramm mache und die Kapazität zur Herstellung von spaltbarem Material weiter ausbaue.
Als Fehler bezeichnete Blinken die Aufkündigung des Atomabkommens und verwies auf die Schwierigkeiten, die dies für eine diplomatische Beilegung des Konflikts mit sich bringe. Diese Entscheidung sei laut ihm 'einer der größten Fehler in den letzten Jahren'. Der Iran hatte sich im Jahr 2015 im Wiener Atomabkommen verpflichtet, sein Atomprogramm deutlich zu beschränken. Doch im Mai 2018 kündigte der damalige US-Präsident Donald Trump das Abkommen und verschärfte Sanktionen gegen den Iran. In der Folge intensivierte Teheran seine Urananreicherung und schränkte die Kontrollen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ein.
Der neu gewählte iranische Präsident Massud Peseschkian wies jedoch jüngst alle Vorwürfe zurück. Er betonte, dass die Verteidigungsdoktrin des Irans keine Atomwaffen vorsehe. 'Ich möchte betonen, dass die Verteidigungsdoktrin des Irans keine Atomwaffen vorsieht', schrieb Peseschkian in der 'Tehran Times'. Die USA sollten diese Realität anerkennen und auf weitere Unterstellungen verzichten.