Der Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat für den Iran nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen. Die nationalen Auswirkungen sind tiefgreifend, denn der iranische Rial hat infolge dieser geopolitischen Erschütterungen ein Rekordtief erreicht. In Teherans Wechselstuben ist der Dollarpreis auf über 740.000 Rial gestiegen, während der Euro-Kurs inoffiziell die Marke von 770.000 Rial überschritten hat. Damit kletterten die Wechselkurse um mehr als 20 Prozent in nur wenigen Wochen. Experten warnen, dass sich der Kurs bei anhaltenden Konflikten im Nahen Osten sogar auf die Schallmauer von einer Million Rial zubewegen könnte. Assad und sein syrisches Regime waren für den Iran von entscheidender Bedeutung innerhalb der sogenannten Widerstandsachse gegen Israel. Mit dem jüngsten Machtwechsel in Damaskus ist diese strategische Allianz signifikant geschwächt. Auch die gesamte außenpolitische Agenda der Islamischen Republik hat einen empfindlichen Schlag erlitten. Diese geopolitischen Unsicherheiten hinterlassen nun deutliche Spuren in der bereits angeschlagenen Wirtschaft des Landes. Trotz seiner reichen Ölvorkommen kämpft der Iran seit Jahren mit beispiellosen wirtschaftlichen Herausforderungen, ausgelöst durch westliche Sanktionen im Zuge seines umstrittenen Atomprogramms. Die neue Regierung unter dem gemäßigten Präsidenten Massud Peseschkian hatte im Wahlkampf versprochen, der angeschlagenen Wirtschaft besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Doch die aktuelle Eskalation und der Umsturz in Syrien haben die ökonomischen Spannungen weiter verstärkt und den Handlungsspielraum der Regierung erheblich eingeschränkt.