Ein iranischer Raketenangriff auf Israel hat die geopolitische Lage im Nahen Osten weiter verschärft. 180 ballistische Raketen trafen innerhalb von zwölf Minuten Städte im dicht besiedelten Zentrum Israels.
Die israelische Luftabwehr, unterstützt von US-Flugzeugen, konnte den Großteil der Raketen abfangen. Dennoch war der Angriff der massivste, den Israel bisher erlebt hat.
Israels Regierung reagierte sofort mit einer klaren Warnung: „Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, hieß es in einer internen Nachricht an die Botschafter weltweit. Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte harte Vergeltung an, die insbesondere die iranischen Ölhäfen und das Atomprogramm betreffen könnte.
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Irans Atomprogramm bedroht
Der Angriff bringt Teherans Atomanlagen ins Zentrum des Konflikts. Der Iran steht kurz davor, eine einsatzbereite Atombombe zu entwickeln, und hat lange versucht, durch militärische Drohgebärden Angriffe auf seine Anlagen zu verhindern. Doch nun könnte Israel bereit sein, diese Anlagen direkt anzugreifen.
„Israel muss abwägen, ob es das Atomprogramm jetzt stoppen kann“, so Sicherheitsexperte Yaakov Lappin.
Das iranische Atomprogramm ist auf über 60 Standorte verteilt, einige tief unter der Erde. Ein Angriff wäre technisch schwierig, könnte jedoch einen strategischen Vorteil bringen. Gleichzeitig hat der Iran seine Verbündeten – die Hisbollah im Libanon, Milizen in Syrien und Gaza – als Schutzschild aufgebaut, um Israel abzuschrecken. Doch auch diese Verteidigungslinie beginnt zu bröckeln.
USA als stiller Partner?
Während Israel klare Vergeltung androht, halten sich die USA offiziell zurück. US-Präsident Joe Biden sicherte Israel Unterstützung zu, hat jedoch keine konkreten Schritte genannt. Hinter den Kulissen dürften jedoch bereits Pläne für mögliche gemeinsame Militärschläge besprochen werden.
Ein Angriff auf die iranischen Ölanlagen, die eine der letzten Einnahmequellen des Landes sind, könnte die ohnehin angeschlagene Wirtschaft Teherans weiter destabilisieren.
Was kommt als Nächstes?
Israel steht vor der Entscheidung, wie weit es gehen will. Ein Angriff auf Irans Atomprogramm könnte die Region in einen offenen Krieg stürzen. Gleichzeitig bleibt das Risiko, die iranische Bedrohung unangefochten zu lassen, für Israel hoch. „Der Iran steht vor einer historischen Weichenstellung“, sagt Militärexperte Thomas Wiegold. Teheran muss entscheiden, ob es weiter eskaliert – oder den Preis für seine nuklearen Ambitionen zahlen will.