Im geopolitischen Ringen der Diplomatie könnte ein neuer Anlauf zur Entschärfung der Spannungen zwischen dem Iran und den USA in Form von indirekten Verhandlungen erfolgen. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi deutete in einem Interview an, dass Gespräche auf neutralem Boden, möglicherweise im Oman, eine mögliche Option seien. Der Oman hatte bereits in der Vergangenheit als Vermittler zwischen den beiden Staaten fungiert. Araghtschi unterstrich, dass Verhandlungen mit den USA nur auf Augenhöhe stattfinden sollten und eine Strategie des maximalen Drucks seitens der US-Regierung keine Grundlage für Gespräche darstelle. Bis dahin setzt der Iran daher weiterhin auf die Unterstützung der fünf verbleibenden Partner des Wiener Atomabkommens: China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich bekannt gegeben, dass er in einem Schreiben an den iranischen Führer Ajatollah Ali Chamenei das Thema möglicher Atomverhandlungen thematisiert habe. Doch sowohl Chamenei als auch der moderat-konservative Präsident Massud Peseschkian lehnen Verhandlungen unter Zwang ab und bezeichnen die Forderungen der USA als unakzeptabel. Die Bemühungen der USA um eine Wiederaufnahme der Verhandlungen stehen im Schatten des 2018 erfolgten Ausstiegs von Trump aus dem Wiener Atomabkommen. Seither befindet sich der Iran wegen der verhängten Sanktionen in einer Finanzkrise. Eine Lösung aus dieser Misere könnte einzig in der Wiederaufnahme der Atomverhandlungen und einer möglichen Aufhebung der Sanktionen liegen, meinen Beobachter.
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Iran erwägt indirekte Atomverhandlungen
