Die mit Spannung erwartete Börseneinführung der indischen Tochter von Hyundai Motor mit einem Volumen von 3,3 Milliarden Dollar zeigt bislang nur verhaltene Erfolge und spiegelt die schwächelnde Marktstimmung wider. Innerhalb von zwei Tagen wurden lediglich 42 Prozent der angebotenen Aktien der bislang größten IPO Indiens gezeichnet, was die Erwartungen an den Börsenstart trübt.
Die zurückhaltende Nachfrage setzt sich in den weniger aufregenden Entwicklungen im Graumarkt fort. Grund für die geringe Begeisterung der Anleger könnte die jüngste underperformance indischer Aktien sein, während der Fokus der Investoren auf mögliche Konjunkturimpulse aus China wandert. Ursprünglich hatte das Hyundai-Angebot wegen der bisherigen IPO-Begeisterung in Indien für großen Trubel gesorgt.
Hyundai beabsichtigt, einen Anteil von bis zu 17,5 Prozent seiner indischen Tochtergesellschaft zu veräußern. Bei maximalem Angebotspreis wird Hyundai Motor India mit etwa 19 Milliarden Dollar bewertet. Der Börsenhandel soll am 22. Oktober beginnen.
Optimitisch stimmt jedoch, dass große indische Börsengänge in der Vergangenheit häufig eine Last-Minute-Steigerung erfuhren. Besonders am letzten Tag neigen private Investoren dazu, auf institutionelle Bewegungen zu reagieren. Bis zum Mittwoch hatten sich institutionelle Anleger 58 Prozent der angebotenen Aktien gesichert, während auf den Privatsektor 38 Prozent entfielen.
Astha Jain, Analystin bei Hem Securities, äußerte zuversichtliche Prognosen für das Angebotsgelingen. Ihrer Meinung nach schrecken die hohen Bewertungen Anleger ab, die auf schnelle Gewinne aus sind.
Im Vorfeld des Börsengangs hatte Hyundai rund 83,2 Milliarden Rupien (entspricht etwa 990 Millionen Dollar) durch die Zuteilung an Ankerinvestoren zu je 1.960 Rupien pro Aktie, dem oberen Ende der Preisspanne, erzielt. Unter den Käufern befinden sich auch die Giganten BlackRock und Baillie Gifford.
Dank der Erlöse aus dem Hyundai-Börsengang beläuft sich das diesjährige Volumen der indischen IPOs auf über 12 Milliarden Dollar, was die vergangenen zwei Jahre in den Schatten stellt. Weitere anstehende Börsengänge umfassen das Essenslieferunternehmen Swiggy und den Bereich der erneuerbaren Energien des staatlichen Kraftwerkbetreibers NTPC.