Der Donnerstag war ein schwarzer Tag für Apple an der NASDAQ. Die Aktie des wertvollsten Unternehmens der Welt fiel um 4,04 Prozent auf 228,26 US-Dollar – der schwächste Tagesverlust seit dem 5. August 2024.
Damit setzt sich die Talfahrt des Tech-Giganten ins neue Jahr fort: Seit Jahresbeginn hat die Apple-Aktie bereits 8,85 Prozent verloren und ist damit der schwächste Wert im Dow Jones Industrial Average.
China bremst iPhone-Verkäufe aus
Auslöser des Kurssturzes sind Berichte über schwache iPhone-Verkäufe in China. Laut Daten der Marktforschungsfirma Canalys fiel Apple 2024 hinter die chinesischen Konkurrenten Vivo und Huawei zurück und landete nur noch auf Platz drei im chinesischen Smartphone-Markt.
Während die Verkäufe von Huawei und Vivo im vergangenen Jahr stiegen, sanken die iPhone-Verkäufe um 17 Prozent. Analysten sehen die Gründe in einer Kombination aus Konkurrenzdruck und politischen Faktoren.
„Apple verliert in China nicht nur gegen lokale Marken, sondern kämpft auch mit regulatorischen Hürden und geopolitischen Spannungen“, erklärt ein Branchenexperte.
Skepsis: iPhone-Lieferungen unter Druck
Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo prognostiziert einen weiteren Rückgang der iPhone-Lieferungen im ersten Halbjahr 2025. Im Vergleich zum Vorjahr könnten die Auslieferungen um sechs Prozent sinken, wobei der größte Einbruch im zweiten Quartal erwartet wird.
Besonders kritisch sieht Kuo Apples derzeitigen Vorstoß in künstliche Intelligenz (KI). Mit „Apple Intelligence“ hat das Unternehmen ein KI-System eingeführt, das allerdings noch nicht weit verbreitet ist und derzeit nur in englischer Sprache verfügbar ist.
„Es gibt keine Hinweise darauf, dass Apple Intelligence die Hardware-Verkaufszyklen oder das Servicegeschäft nachhaltig beleben kann“, so Kuo.
Charttechnisch angeschlagen
Die jüngste Schwächephase hat das Chartbild der Apple-Aktie deutlich eingetrübt. Nach einem Plus von 30 Prozent im Jahr 2024 und einem Anstieg von 21 Prozent über die letzten zwölf Monate steht der Titel nun vor einer entscheidenden Unterstützungsmarke bei 220 US-Dollar. Ein Bruch dieser Marke könnte weitere Kursverluste nach sich ziehen.
Wettbewerb und Innovation unter der Lupe
Die Probleme in China werfen ein Licht auf Apples Abhängigkeit von einem global diversifizierten Markt. In den USA und Europa bleibt Apple weiterhin Marktführer im Premiumsegment, doch der Erfolg von Huawei und Vivo in China zeigt, dass sich lokale Marken zunehmend als starke Konkurrenten etablieren.
Gleichzeitig sehen Analysten ein Innovationsproblem bei Apple. „Während Konkurrenten wie Samsung und Google im Bereich künstliche Intelligenz und faltbare Smartphones schneller voranschreiten, wirkt Apples Produktpipeline derzeit konservativ“, meint ein Branchenkenner.
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