IonQ hat die Börse am Freitagmorgen mit einer Mitteilung erheblich bewegt: Das Unternehmen hat einen neuen Vertrag für Quantencomputing mit dem U.S. Air Force Research Lab abgeschlossen. Dies führte zu einem sprunghaften Anstieg des Aktienkurses, der bis 10:42 Uhr ET bereits um 21% gestiegen war.
Der Auftrag im Wert von 54,5 Millionen Dollar sieht vor, dass IonQ in den nächsten vier Jahren mit dem Air Force Research Lab zusammenarbeitet, um Technologien und Hardware zur Skalierung, Vernetzung und Einsatzfähigkeit von Quantensystemen zu entwickeln und zu liefern. Details über den Vertrag selbst waren in der Pressemitteilung von IonQ spärlich, erwähnt wurde lediglich die Integration von "Quanten-Netzwerken" mit bestehender Telekommunikationsinfrastruktur und die Interoperabilität von Quantensystemen.
Finanziell gibt sich IonQ zuversichtlich: "Mit einem verbleibenden Quartal im Geschäftsjahr hat IonQ bis dato 72,8 Millionen Dollar an Buchungen bekanntgegeben" und ist überzeugt, das Ziel für 2024 zwischen 75 Millionen und 95 Millionen Dollar zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Gelingt dies, würde IonQ zum dritten Mal in Folge seine Buchungen im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.
Die Umsätze wachsen beeindruckenderweise mit etwa 225% pro Jahr. Dies ist auch notwendig, um die gegenwärtige hohe Bewertung des Unternehmens – das 53,5-fache des letzten Jahresumsatzes – zu rechtfertigen.
Gleichwohl schreibt IonQ keine Gewinne, sondern verbuchte im Jahr 2023 Verluste in Höhe von 158 Millionen Dollar, dreimal mehr als 2022. Analysten gehen davon aus, dass die Verluste im Jahr 2024 weiter auf 173 Millionen Dollar steigen werden, trotz des Umsatzwachstums. Prognosen zufolge wird IonQ auch in den kommenden zwei Jahren weiter Verluste machen, bevor es überhaupt eine Chance auf Gewinn gibt.
IonQ scheint somit ein Momentum-Wert zu sein, und zwar ein sehr spekulativer. Investoren sollten sich vorab gut überlegen, ob sie in diese Geschichte investieren wollen – trotz der positiven Nachrichten vom Freitag.