Für risikobereite Wachstumsanleger könnte sich ein Blick auf IonQ, einen auf Quantentechnologie spezialisierten Namen, lohnen. Das Unternehmen, dessen Aktien derzeit 59 % unter dem Höchststand vom September letzten Jahres gehandelt werden, scheint die Grundlagen für eine Erholung zu legen und zieht damit das Interesse der Investoren auf sich.
IonQ, 2015 gegründet und seit 2021 an der Börse notiert, ist in vielerlei Hinsicht noch ein unbeschriebenes Blatt. Mit einer Marktkapitalisierung von lediglich 2 Milliarden Dollar und begrenzter Rentabilität ist es bisher nicht im Fokus vieler Anleger. Doch das Unternehmen befindet sich bereits auf dem Weg, eine Schlüsselrolle in der aufstrebenden Quantentechnologiebranche einzunehmen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Computern, die mit digitalen Einsen und Nullen arbeiten, nutzen Quantencomputer quantenmechanische Teilchen zur Datenverarbeitung. Dies ermöglicht es ihnen, Millionen von Variablen gleichzeitig zu berechnen und Daten erheblich schneller zu verarbeiten. Diese revolutionäre Technologie könnte viele Branchen von der Arzneimittelentwicklung bis zur Cybersicherheit transformieren.
IonQ hat bereits kommerzielle Systeme im Einsatz und verfeinert kontinuierlich seine Technologien. Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete IonQ einen Umsatzsprung um 106 % im Vergleich zum Vorjahr, auf 11,4 Millionen Dollar. Für das gesamte Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von rund 40 Millionen Dollar, nach 22 Millionen Dollar im Vorjahr.
Während Quantencomputer für den Heimgebrauch aufgrund ihrer hohen Kosten und spezifischen Anwendungsgebiete kaum infrage kommen, sind sie für Institutionen mit hohen Budgets bereits erschwinglich. IonQ's 32-Qubit-Plattform, die 2020 vorgestellt wurde, gilt weiterhin als eines der mächtigsten praxisorientierten, kommerziellen Quantencomputersysteme. Zudem plant das Unternehmen die Einführung eines 64-Qubit-Systems für 2025, was die Branche erneut nachhaltig beeinflussen könnte.
Ein bemerkenswerter Aspekt von IonQ’s Systemen ist deren Genauigkeit. Mit einer Treue von 99.999 % übertreffen sie viele andere Systeme erheblich, was eine nahezu fehlerfreie Verarbeitung ermöglicht. Diese hohe Zuverlässigkeit ist besonders für zahlungskräftige Kunden ein entscheidender Vorteil.
IonQ hat auch einige bedeutende Partnerschaften abgeschlossen. Die University of Maryland investierte 9 Millionen Dollar, um erweiterte Zugriffe auf die Technologie des Unternehmens zu erhalten. Zudem entwickelt IonQ im Auftrag des Applied Research Laboratory for Intelligence and Security der Bundesregierung ein neues System.
Trotz der beeindruckenden Fortschritte bleibt die Aktie von IonQ für viele noch ein unentdecktes Juwel. Da Quantum Computing auf ein jährliches Wachstum von 31 % bis 2034 geschätzt wird, bleibt das Potenzial von IonQ riesig. Doch wie bei jeder innovativen Technologie sind auch hier höhere Risiken und Volatilitäten zu erwarten.
Für Anleger, die diese Risiken in Kauf nehmen können, könnte IonQ eine spannende Gelegenheit darstellen. Wenn sich das Interesse der Investoren in naher Zukunft verstärkt, könnte die Aktie durchaus wieder an Fahrt gewinnen.