03. März, 2025

Quartalszahlen

IonQ-Aktie stürzt ab – trotz starkem Umsatzwachstum

Der Quantencomputing-Spezialist IonQ meldet steigende Umsätze, doch die Verluste explodieren. Anleger reagieren schockiert, während das Management weiterhin optimistisch bleibt. Warum dieser Absturz nicht das Ende der Story sein muss.

IonQ-Aktie stürzt ab – trotz starkem Umsatzwachstum
IonQ enttäuscht mit steigenden Verlusten: Trotz einer Umsatzverdopplung auf 43,07 Millionen US-Dollar weitet sich der Nettoverlust drastisch aus – Anleger reagieren mit massiven Verkäufen.

IonQ enttäuscht mit massiven Verlusten

Quantencomputing gilt als eine der vielversprechendsten Zukunftstechnologien, doch der Weg zur Profitabilität bleibt für viele Unternehmen steinig. Das zeigt sich nun drastisch bei IonQ: Während die Erlöse steigen, sind die Verluste des Unternehmens regelrecht explodiert – und die Aktie stürzt daraufhin an der NASDAQ um fast 9 Prozent ab.

IonQ Announces Fourth Quarter and Full Year 2024 Financial Results
Exceeds High End of Guidance Range with Full Year Revenue of $43.1 Million, Representing 95% Year-Over-Year Growth Exceeds High End of Guidance Range with Full Year Bookings of $95.6 Million Signs Definitive Agreement to Acquire Majority Stake in ID Quantique, Leading Quantum Networking Provider, to Further IonQ’s Global Quantum Networking Leadership IonQ (NYSE: IONQ), a leader in the quantum computing and networking industries, today announced financial results for the quarter and full year end

Im vierten Quartal 2024 verzeichnete IonQ einen Nettoverlust von 0,93 US-Dollar pro Aktie – ein massiver Anstieg gegenüber dem Vorjahresverlust von 0,20 US-Dollar pro Aktie.

Quelle: Eulerpool

Analysten hatten zwar mit einer Ausweitung der Verluste gerechnet, doch mit -0,23 US-Dollar lag die Markterwartung weit unter dem tatsächlichen Minus. Insgesamt fehlen 201,99 Millionen US-Dollar in der Bilanz.

Dabei lieferte IonQ auf der Umsatzseite eine positive Überraschung:

  • Der Quartalsumsatz stieg auf 11,71 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 6,11 Millionen US-Dollar).
  • Die Erwartungen der Analysten (10,6 Millionen US-Dollar) wurden klar übertroffen.
  • Im Gesamtjahr konnte der Umsatz von 22,04 Millionen auf 43,07 Millionen US-Dollar fast verdoppelt werden.

Trotz dieser positiven Entwicklungen bei den Erlösen lastet der hohe Kapitalbedarf für Forschung und Entwicklung auf dem Unternehmen – und das schreckt Investoren ab.

Quelle: Eulerpool

IonQ bleibt optimistisch – trotz Milliardenverlusten

CEO Peter Chapman sieht dennoch keinen Grund zur Panik:

"2024 war das bisher beste Jahr für IonQ. Wir haben unsere Buchungs- und Umsatzprognosen übertroffen und bedeutende technologische Fortschritte gemacht."

Das Unternehmen setzt weiterhin auf eine klare Wachstumsstrategie:

  • Quantennetzwerke als Zukunftsmarkt: Laut McKinsey könnte die Branche in den nächsten zehn Jahren auf 10 bis 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr wachsen. IonQ hat sich mit drei großen Netzwerkverträgen eine starke Marktposition gesichert.
  • Strategische Übernahmen: IonQ bestätigt die geplante Übernahme von ID Quantique, einem Spezialisten für quantensichere Netzwerke. Dies könnte die Wettbewerbsposition im Bereich Quantenverschlüsselung und Sicherheitstechnologien weiter stärken.
  • Internationale Expansion: Neue Standorte in Schweiz, Südkorea und dem Nahen Osten sollen IonQs Präsenz auf dem globalen Markt weiter ausbauen.
Quelle: Eulerpool

Wachstumsstrategie trifft auf Skepsis der Anleger

Trotz ambitionierter Pläne bleibt die Herausforderung für IonQ klar: Die hohen Investitionen führen zu steigenden Verlusten, und es ist ungewiss, wann sich diese Strategie finanziell auszahlt.

  • Hoher Kapitalbedarf: Quantencomputer sind extrem teuer in der Entwicklung. IonQ muss weiter hohe Summen investieren, um im Wettbewerb mit Google, IBM und anderen mitzuhalten.
  • Fehlende Profitabilität: Während der Umsatz wächst, sind keine kurzfristigen Gewinne in Sicht. Das kann Anleger auf lange Sicht abschrecken.
  • Markt mit Unsicherheiten: Quantencomputing steht noch am Anfang – die Frage ist, wann sich die Technologie kommerziell durchsetzt.

Die Reaktion an der Börse zeigt, dass Investoren schnelle Erfolge sehen wollen – doch genau diese kann IonQ noch nicht liefern.

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