Die Woche endet mit einem triumphierenden Dax, der sich den widrigen Bedingungen widersetzt und um rund ein Prozent auf 16.704 Punkte zulegt. Analysten sehen in diesem Anstieg auch eine Reaktion auf die Verluste des Vortages, als der Leitindex 0,9 Prozent einbüßte. Das Wochenergebnis zeigt einen Gewinn von 0,7 Prozent.
Krisenresistenz trotz US-Bankendaten
Die Auswirkungen der Regionabankenkrise belasten zwar branchenweit die Gewinne, aber nur JP Morgan Chase setzt sich ab. Das Wall-Street-Haus vermeldet für das vierte Quartal die höchsten Nettozinseinnahmen aller Zeiten. Das Gesamtergebnis für das Jahr 2023 stellt den höchsten Gewinn dar, den ein US-Finanzinstitut je erzielt hat.
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Uneinheitliche Vorgaben und steigender Ölpreis
Die Vorgaben für den deutschen Handel sind uneinheitlich. Während der Nikkei-Index in Japan um 1,5 Prozent zulegt, bewegen sich die wichtigen Aktienindizes in China kaum.
Experten verfolgen gespannt die chinesischen Konsumentenpreise, die den dritten Monat in Folge fallen, und bestätigen damit eine deflationäre Tendenz. Insgesamt bleibt die konjunkturelle Lage in China vor dem Hintergrund der anhaltenden Immobilienkrise herausfordernd. An der Wall Street zeigen die wichtigsten Indizes zuletzt negative Entwicklungen.
Auffällig ist der weitere Anstieg des Ölpreises, ausgelöst durch Angriffe der USA und Großbritanniens auf Stützpunkte der Huthi-Rebellen im Jemen als Reaktion auf deren Attacken auf Handelsschiffe im Roten Meer.
Am Freitag kostet Brent-Öl rund 80 Dollar je Barrel, etwa 1,5 Prozent mehr als am Vortag und sechs Prozent mehr im Vergleich zum Preistief am Montag.
Analysten rätseln über Kursentwicklung
Am heimischen Aktienmarkt versuchen Strategen, die leicht rückläufigen Kurse der letzten vier Wochen nach dem Höhepunkt Mitte Dezember einzuordnen. Ist dies ein neuer Trend oder nur ein kleiner Ausrutscher nach den starken Gewinnen im November und Dezember?
Die Analysten der BayernLB schließen sich diesem Urteil an. Sie nehmen an, dass die Anleger zum Jahreswechsel zu optimistisch waren. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten an Dynamik verliert und in eine Konsolidierung übergeht.
Ausblick auf eine ereignisreiche Woche
In der kommenden Woche wird der Handel am Montag in Deutschland aufgrund eines US-Feiertages zäh verlaufen. Die veröffentlichten deutschen Wachstumszahlen für das vierte Quartal könnten jedoch das Geschehen beeinflussen.
Während der Berichtssaison präsentieren Unternehmen wie Goldman Sachs, Alcoa und State Street ihre Zahlen. Hierzulande stehen die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Euro-Zone im Mittelpunkt.
US-Daten zur Einzelhandelsumsätzen, Industrieproduktion und der Konjunkturbericht der Fed stehen ebenso auf dem Programm.
Blick auf Einzelwerte und Insidermeinungen
Ein genauer Blick auf Einzelwerte zeigt gemischte Ergebnisse. Porsche verzeichnet aufgrund der Konjunkturschwäche in China einen Absatzrückgang von 15 Prozent und wird zum Schlusslicht im Dax mit einem Abschlag von 2,6 Prozent. Airbus hingegen überrascht mit positiven Absatzzahlen und führt den Dax mit einem Anstieg von 3,6 Prozent an.
Die Airbus-Aktien profitiert vom Boeing-Skandal:
Morgan Stanley ändert die Bewertungen für Wacker Chemie von „übergewichten“ auf „neutral“, was zu einem Verlust von 1,6 Prozent führt. Lanxess erfährt ebenfalls eine Abwertung durch Morgan Stanley, was zu einem Rückgang von 1,4 Prozent führt. Barclays äußert sich skeptisch zu Südzucker, und M.M. Warburg empfiehlt einen Verkauf, was zu einem Abschlag von 6,2 Prozent im SDax führt.
Herausforderungen und Chancen im Wirtschaftsgeschehen
Trotz Turbulenzen und globalen Unsicherheiten behauptet sich der deutsche Aktienmarkt. Die Anleger bleiben standhaft, und die kommende Woche verspricht weitere spannende Entwicklungen.